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Die IHRA-Antisemitismusdefinition schützt jüdische Studenten

Jüdische Studentenvertreter setzen sich für die Übernahme der IHRA-Antisemitismusdefinition ein
Jüdische Studentenvertreter setzen sich für die Übernahme der IHRA-Antisemitismusdefinition ein (Quelle: IHRA)

Vertreter jüdischer Studentenorganisationen fordern in einem offenen Brief die Übernahme der Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance für britische Hochschulen.

The Guardian

Kritiker der Arbeitsdefinition für Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Assocation (IHRA) haben versucht, sie als ein vom [britischen] Bildungsminister auferlegtes Diktat darzustellen, das die Redefreiheit hemme. Ihr Narrativ ignoriert die Realität, dass es die jüdischen Communities an Universitäten im ganzen Land und die 8.500 Studenten vertretende Union of Jewish Students sind, die sich seit langem dafür einsetzen, dass unsere Universitäten diese Definition annehmen.

Wir haben dies getan, weil wir jüdische Studenten schützen wollen und nicht die Regierung des Staates Israel. Die Definition besagt ausdrücklich, dass Kritik an Israel, die ähnlich wie die an anderen Staaten geübt wird, nicht als antisemitisch angesehen werden kann.

Die IHRA-Definition erkennt an, dass Antisemitismus subtil sein kann, und unsere Erfahrung bestätigt dies. Der Hass, mit dem wir konfrontiert sind, ist oft in einen politischen Diskurs verpackt.

Als jüdische Studenten, die gegen Jeremy Corbyns Besuch an der Universität Bristol protestierten, als „dreckige Zios“ und „Marionetten der zionistischen Lobby“ beschimpft und sie „wiederholt gefragt wurden, wer sie dafür bezahlt, hier zu sein“; als ihnen gesagt wurde, dass sie „dorthin zurückgehen sollten, wo sie hingehören“, da hatten sie es nicht mit Kritik am Staat Israel zu tun – vielmehr erlebten sie nackten Antisemitismus.

Es ist an der Zeit, die IHRA-Definition und ihre Übernahme durch britische Universitäten zu diskutieren, um die gelebte Realität jüdischer Studenten zu reflektieren. (…) Wir glauben, dass diese Definition jüdischen Studenten den bestmöglichen Schutz bietet, und wir sind die Menschen, die dieses Urteil am besten fällen können.

(Aus dem Artikel Jewish students are protected by the IHRA definition of antisemitism“, der im Guardian erschienen ist, wo sich auch die vollständige Liste der Unterzeichner des Offenen Briefs findet. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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