Bei den Protesten im Irak sind bisher 319 Menschen getötet und mehr als 15.000 verletzt worden.
Mohammed Tawfeeq, CNN
Seit Beginn der Proteste gegen die Regierung im Oktober, wurden im Irak mindestens 319 Menschen getötet, berichtete das irakische Parlamentarische Menschenrechtskomitee. In Bagdad wurden am Samstag vier Demonstranten getötet, nachdem die irakischen Sicherheitskräfte Hunderte von Demonstranten zurückgedrängt und mehrere Zelte niedergebrannt hatten, die laut irakischen Aktivisten für einen nächtlichen Sitzstreik genutzt wurden. Tränengas und scharfe Munition wurden von irakischen Sicherheitskräften im Gewerbegebiet al Khalani, etwa 1 km vom Tahrir-Platz entfernt, eingesetzt – Iraks Ground Zero für Demonstrationen. Nach Angaben der Unabhängigen Hohen Kommission für Menschenrechte des Irak wurden auch nahezu 15.000 Personen verletzt. (…)
In Bagdad und in mehreren schiitischen Provinzen im Süden sind Proteste gegen die Arbeitslosigkeit, die Korruption durch die Regierung und den Mangel an Grundversorgung mit Strom und sauberem Wasser ausgebrochen.
Viele Iraker machen die derzeitigen politischen Parteien für ihre wirtschaftliche Not verantwortlich und das Ausmaß der Proteste, die die größten seit dem Sturz des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein im Jahr 2003 sind, überraschte die Regierung. Nach der tödlichen Reaktion der irakischen Sicherheitskräfte fordern Demonstranten vorgezogene Wahlen und den Rücktritt der Regierung.
Iraq protests death toll rises to 319 with nearly 15,000 injured