„Das vor zwei Jahren unterzeichnete Atomabkommen zwischen dem UN-Sicherheitsrat und dem Iran hat sich einzig auf die iranische Atomabrüstung konzentriert. Es lässt sich darüber streiten, ob es klug wäre, diesen in den Augen der Europäer ‚erfolgreichen‘ Vertrag jetzt zu kündigen oder abzuändern. Es geht aber nicht nur ausschließlich um dieses eine Thema, wenn auch die atomare Gefahr vorerst aufgeschoben (ganz gewiss nicht aufgehoben) ist. Es geht um weitaus mehr, denn bei der Unterzeichnung des Abkommens wurde nicht mit einbezogen beziehungsweise gefordert, dass der Iran die Aufrüstung und den Export von offensiven Waffen an Terrororganisationen einzustellen hat. Insbesondere interkontinentale Langstreckenraketen können mittlerweile einen Großteil des europäischen Kontinents erreichen.
Gravierender sind und bleiben die destabilisierenden Handlungen Irans. Genau diese zwei außer Acht gelassenen Punkte führen den Nahen Osten jeden Tag einer Eskalation ganz anderer Art als der atomaren näher. Aber Amerika und Europa wollten unbedingt der Welt einen Vertragserfolg mit den Mullahs präsentieren. Doch der Iran hat nicht vor, seine Einflusssphären aufzugeben. Und das wird ziemlich sicher zu einer zunehmenden Aufrüstung in der sunnitischen Welt führen. Die Wiederauferstehung gefährlicher globaler sunnitischer Terrororganisationen wie al-Quaida und dem Islamischen Staat (IS) ist nur eine Frage der Zeit.“ (Arye S. Shalicar: „Der Iran ist die eigentliche Gefahr in Nahost“)