„Aus Anlass des 1979 vom Iran ins Leben gerufenen Quds-Tages, der der Unterstützung der Palästinenser und der Bekämpfung Israels und des Zionismus gewidmet ist, fand in Gaza City vergangenen Donnerstag ein besonderes Iftar-Mahl zur Beendigung des täglichen Fastens während des Fastenmonats Ramadan statt. Wie bei vielen Iftar-Mahlen wurden Angehörige von getöteten und verletzten Bewohnern des Gazastreifens bewirtet. Was dem Mahl am Donnerstag einen besonderen Anstrich verlieh, war das iranische Sponsoring. Es wurde veranstaltet, um dem Iran ein Signal der Dankbarkeit und des Respekts zu senden. Finanziert wurde es von dem Regime in Teheran. Zudem hielt Ali Akbar Velayati, einer der engsten Berater des religiösen Staatsoberhaupts Ali Khamenei und selbst ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter per Internet eine Ansprache. Anwesend waren unter anderem Ismail Haniyeh, der Anführer der Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen, die das Gebiet kontrolliert, und ein hochrangiger Anführer der Terrorgruppe Islamischer Dschihad. (…)
Die Veranstaltung und die anwesenden Gäste und Redner demonstrieren, wie sehr der Hamas inzwischen daran gelegen ist, ihre Nähe zum Iran unter Beweis zu stellen. (…) Insbesondere im Zusammenhang mit der verzweifelten humanitären Lage im Gazastreifen ist die Hamas in der letzten Zeit mit vielen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Der Schmuggel aus der und in die Sinaihalbinsel hat abgenommen und die Steuereinnahmen sind gesunken. Daher erlebt die Hamas die größte finanzielle Krise ihrer Existenz. Ihre Hauptsponsoren, Katar und die Türkei, stehen nicht eben Schlange, um so wie früher Mittel in den Gazastreifen zu überweisen. Dagegen haben sich die Iraner entschlossen, die Hamas im Zusammenhang mit den Ausschreitungen an der Grenze zu unterstützen. Jeder Palästinenser, der nahe des Grenzzauns verletzt wird, erhält ungefähr $250, was im Gazastreifen eine Menge Geld ist. Im Gazastreifen wird davon ausgegangen, dass der Iran diese Zahlungen finanziert.
Vor diesem Hintergrund sollte man jüngste Berichte unter anderem in den libanesischen Medien ernst nehmen, denen zufolge die Hisbollah es der Hamas gestattet, im südlichen Libanon militärische Einrichtungen zu errichten. Man kann wohl davon ausgehen, dass das Geld hierfür aus der gleichen Quelle stammt: Teheran. Sollte es der Hamas gelingen, eine mit Raketenwerfern ausgestattete militärische Präsenz an der nördlichen Grenze Israels aufzubauen, könnte dies für die Israelischen Streitkräfte in Zukunft eine relativ ernsthafte Herausforderung darstellen, insbesondere angesichts der komplexen Auseinandersetzung mit dem Iran in Syrien, bei der es unter anderem auch um die Präsenz der Hisbollah geht.“ (Avi Issacharoff: „Gaza’s financial crisis is sending Hamas back into the arms of Iran“)