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Konflikt in Jordaniens Königshaus beunruhigt Saudis

Saudi-Arabiens König Salman und Jordaniens Abdullah II.
Saudi-Arabiens König Salman und Jordaniens Abdullah II. (© Imago Images / Xinhua)

Obwohl Saudi-Arabien sich offiziell hinter den jordanischen König Abdullah II. stellte, wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass es in die Zwistigkeiten verwickelt sein könnte.

The Daily Star

Saudi-Arabien bestreitet vehement, in die Fehde innerhalb Jordaniens Königshaus verwickelt zu sein, aber die Verhaftung eines Beraters von Kronprinz Mohammed bin Salman hat in Riad Unbehagen ausgelöst, das laut Quellen auf seine Freilassung drängt.

Bassem Awadallah, der als einflussreiche Figur gilt, die mit den inneren Abläufen der saudischen Führung vertraut ist, war in den öffentlich ausgetragenen Streit innerhalb der jordanischen Königsfamilie verwickelt. Riad stellte sich offiziell hinter den jordanischen König Abdullah II., der versucht, einen Schlussstrich unter den schädlichen Streit mit seinem Halbbruder Prinz Hamzah zu ziehen, und sich am Sonntag zum ersten Mal seit Ausbruch der Krise zusammen mit Hamzah im Staatsfernsehen zeigte.

Saudische Offizielle weisen Spekulationen zurück, dass sie hinter den Zwistigkeiten stecken und betonen, dass solche königlichen Machtkämpfe gefährliche Auswirkungen auf andere Monarchien in der Region haben könnten. Die Spekulationen über eine saudische Rolle kamen auf, als Jordanien andeutete, eine „ausländische“ Hand stecke hinter der Krise, wobei bei Beobachtern der Verdacht sofort auf Riad fiel.

Die Krise folgte auf Medienberichte, wonach die Verbesserung der saudisch-israelischen Beziehungen Jordanien – die Heimat einer großen palästinensischen Bevölkerung – die Vormundschaft über die heiligen Stätten Jerusalems, darunter die Al-Aqsa-Moschee, kosten könnte. Diese Vormundschaft ist eine wichtige Quelle der Legitimität für Ammans regierende Haschemiten-Dynastie. Eine der Führung in Saudi-Arabien nahestehende Quelle erklärte jedoch gegenüber der AFP, dass Riad kein Interesse daran habe, seinen langjährigen regionalen Verbündeten Jordanien zu destabilisieren.

Der saudische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan leitete vergangenen Woche eine Delegation nach Amman, um seine Solidarität mit ‚Abdullah bezeichnete. Die Reise erfolgte laut der zitierten Quelle, weil die saudischen Machthaber das Gefühl hatten, dass „der (jordanische) König von anderen Parteien mit Gerüchten gefüttert wurde, die sie persönlich und nicht am Telefon widerlegen mussten.“ (…)

Die saudische Quelle bestritt, dass die Delegation den Fall Bassem Awadallah zum Inhalt gehabt habe. „Awadallah hat eine persönliche Beziehung zum Kronprinzen“, sagte ein westlicher Beamter mit Sitz am Golf gegenüber AFP. „Seine fortgesetzte Inhaftierung schadet dem saudischen Image sowohl in Jordanien als auch im Ausland, da dadurch der Verdacht auf eine saudische Beteiligung nicht völlig ausgeräumt ist.“ (…)

„Awadallahs Verhaftung lenkt die Aufmerksamkeit von der Rivalität innerhalb der jordanischen Königsfamilie ab und deutet auf eine mögliche ausländische Beteiligung hin“, sagte der westliche Beamte. Die Unruhen in Jordanien erinnern an ähnliche Machtkämpfe in Saudi-Arabien, wo König Salman im Jahr 2017 einen hochrangigen Prinzen entmachtete, um seinen jungen Sohn, Prinz Mohammed, zum Erben des mächtigsten Throns der arabischen Welt zu ernennen.

Damals wurde Saudi-Arabien von Menschenrechtsaktivisten kritisiert, da es im Zuge einer großangelegten Razzia mehrere Mitglieder der königlichen Familie inhaftierte, darunter auch der entmachtete ehemalige Kronprinz, Mohammed bin Nayef.

„Es bleibt abzuwarten, ob König Abdullah den Willen und oder die Macht bzw. Autorität hat, seinen Bruder auszuschalten, gelingt ihm dies aber nicht, wird das die Monarchie schwächen, mit vielleicht tödlichem Ausgang“, schrieb Ali Shihabi, ein saudischer Regierungsberater, auf Twitter. „Das erklärt, warum König Salman (ein starker und erfahrener Führer) während der Nachfolge von Kronprinz MBS so fest zu seiner Familie stand.“

(Aus dem Artikel Jordan royal feud stirs unease in Saudi Arabia“, der bei The Daily Star erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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