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Die Desinformationskampagne gegen die syrischen Weißhelme

„Der Syrische Zivilschutz (SCD), auch als Weißhelme bekannt, ist eine Such- und Rettungsorganisation, die in von der Opposition gehaltenen Gebieten tätig ist. Sie haben einige der schlimmsten Gräueltaten aufgedeckt, die in Syrien begangen wurden, und sie liefern wichtige Beweise für schwere Menschenrechtsverletzungen durch die syrische Regierung und das russische Militär. Das hat sie zum Ziel einer bemerkenswerten Desinformationskampagne gemacht, mit der versucht wird, sie als ‚Terroristen‘ zu verunglimpfen; einige Unterstützer der Regierung behaupteten gar, sie seien ‚legitime Ziele‘.

Seit Mitte des Jahres 2018 scheint sich diese Kampagne darauf zu konzentrieren, die Weißhelme mit Chemiewaffenangriffen in Idlib in Verbindung zu bringen. Zwischen August und November dieses Jahres haben die russische und syrische Regierung sowie staatlich kontrollierte Medien unablässig Geschichten wiederholt, in denen der SCD in den Transport oder den Einsatz von chemischen Waffen in Rebellengebieten in Nordsyrien, vor allem in Idlib, involviert ist. (…)

Die Desinformationskampagne gegen die syrischen Weißhelme
Übersicht der Vereinten Nationen über 34 Giftgasattacken in Syrien – 23 davon begangen vom syrischen Regime. Quelle: Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic/United Nations Human Rights Council.

Es muss betont werden, dass keine seriöse Quelle jemals darauf gestoßen wäre, dass die Weißhelme in Syrien – außer als Ersthelfer nach Angriffen – je an Vorfällen mit Chemiewaffen beteiligt waren. Dagegen wurde die  syrische Regierung jedoch bei 23 Chlorgas- und Sarin-Angriffen als Täter identifiziert und war wahrscheinlich an vielen weiteren beteiligt. Sowohl Russland als auch Syrien haben einen zweifelhaften Ruf in Bezug auf den sachlichen Gehalt ihrer Berichterstattung über das Thema Chemiewaffen, nachdem sie Anschuldigungen über großangelegte internationale Verschwörungen erhoben, gefälschte Satellitenbilder verbreiteten und immer wieder Videos und Bilder aus Computerspielen als Beweismittel zu präsentierten. (…)

Aufgrund der geringen Qualität der Beweismittel, mit denen die Anschuldigungen belegt werden sollten, ist es schwierig, jeden einzelnen zu widerlegen (…) Trotz dieses Mangels an überprüfbaren Beweisen haben Quellen wie das russische Verteidigungsministerium und seine Überwachungsorganisation RCROSS fortwährend Anschuldigungen erhoben, als handelte es um belegte Tatsachen. (…) Immer wieder hat die russische Regierung Beweise vorgelegt, die von Bloggern entweder gefälscht, bearbeitet oder plagiiert wurden. Um bei der Erhebung ihrer Vorwürfe glaubwürdig zu sein, muss das russische Verteidigungsministerium transparent agieren und seine ‚unwiderlegbaren‘ Beweise veröffentlichen. Bis dahin, das zeigt die bisherige Erfahrung, können ihre Behauptungen nicht ernst genommen werden. (…)

Die Desinformationskampagne, die gegen die Weißhelme betrieben wurde, war brutal und unerbittlich. Es wurde versucht, deren Fähigkeit infrage zu stellen, Beweismittel zur Verfügung zu stellen, sie als ‚Terroristen‘ darzustellen und sie in ‚legitime Ziele‘ zu verwandeln. Es ist klar, dass der Kern des russischen und syrischen Narratives darin besteht, den Syrischen Zivilschutz mit chemischen Waffen in Verbindung zu bringen. Trotz der Behauptung, ‚unwiderlegbare Informationen‘ zu haben, scheinen weder die russische noch die syrische Regierung auch nur irgendwelche nachweisbaren Belege vorgelegt zu haben, die ihre Anschuldigungen tatsächlich stützen.

Das außerordentlich geringe Niveau der Beweise, die die Anschuldigungen stützen, die Absurdität mancher Behauptungen und das anhaltende Versagen, einen chemischen Angriff vorherzusagen, enthüllen diese Anschuldigungen als das, was sie sind: eine Fortsetzung der vorsätzlichen und geplanten Desinformationskampagne gegen eine humanitäre Organisation, die unter schwierigsten Umständen operiert.“ (Bericht auf Bellingcat: „Chemical Weapons and Absurdity: The Disinformation Campaign Against the White Helmets

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