Aber welche Überzeugungen vertritt Sawsan Chebli überhaupt? In einem gemeinsamen Interview mit ihrem neuen Chef Michael Müller beschrieb Chebli das islamische Recht als ‚absolut kompatibel‘ mit dem Grundgesetz, da es ‚zum größten Teil das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen regelt‘. Das im August in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichte Gespräch wurde weithin als inoffizielle Implementierung von Chebli ins Amt verstanden.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner sieht diese Aussagen kritisch und fordert, sie von ihren Aufgaben zu entbinden. ‚Es schadet dem friedlichen Zusammenleben in unserer Stadt, wenn mit Frau Chebli eine Scharia-Verharmloserin Regierungsverantwortung ausübt‘, schreibt der CDU-Politiker an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). (…) Auch Müllers Parteifreund Erol Özkaraca, bis 2015 stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD Neukölln, hält Cheblis Beförderung für eine ‚absolute Fehlentscheidung‘. Mehrfach will der Vertraute Berlins Regierendem Bürgermeister von der Ernennung abgeraten haben. Chebli arbeite daran, den konservativen Islam in Deutschland hoffähig zu machen. Dabei sei es nicht Aufgabe der Politik, religiöse Ströme zu organisieren, sagt Özkaraca.“ (Annelie Naumann: „Das Bild von der erfolgreichen Migrantin hat Risse“)