Die ARD desavouiert die Macher der Antisemitismus-Doku

Die ARD desavouiert die Macher der Antisemitismus-Doku„Weil aber die Juden für die islamischen Herrscher aller Couleur ein so nützlicher Feind sind, wie sie es zwei Jahrtausende lang für christliche Herrscher waren, gibt es keinen Frieden. Diese einfache Wahrheit belegt der Film von Joachim Schroeder und Sophie Hafner. Und er belegt, dass diese Wahrheit in Europa nicht begriffen wird, weil Linke und Rechte, Antiimperialisten und Identitäre, Christen und Muslime antisemitischen Stereotypen aufsitzen, auch wenn sie das in vielen Fällen weit von sich weisen würden. Niemand will Antisemit sein. Aber Antizionist sein gehört zum guten Ton. Weil diese Wahrheit so unbequem ist, wollte der deutsch-französische Sender Arte, der den Film in Auftrag gab, ihn nicht senden. Er schob „handwerkliche Fehler“ der eingereichten Erstfassung vor. Es waren, so WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, der nach der Ausstrahlung des Films bei ‚Maischberger‘ dazu Stellung nahm, sieben Persönlichkeitsrechtsverletzungen und 25 inhaltliche Fehler, darunter falsche Jahreszahlen.

Als ob irgendein Film in der Rohfassung keine ‚handwerklichen Fehler‘ hätte. Sie zu verbessern, sind die hoch bezahlten Redakteure und Justiziare der öffentlich-rechtlichen Sender ja da. Aber der Film wurde nicht verbessert, sondern liegen gelassen. Als die ‚Bild‘-Zeitung sich den Film besorgte und ihn 24 Stunden lang online stellte, konnte sich jeder seine Meinung bilden über die ‚handwerklichen Fehler‘ und über die inhaltlichen Qualitäten des Films. Und siehe da, die ARD und bald danach Arte sahen sich gezwungen, ihn doch zu senden. Die ARD wäre aber nicht die ARD, wenn sie ihn kommentarlos ausgestrahlt hätte, auf dass sich die Gebührenzahler eine Meinung darüber bilden, wie ihre Gelder verwendet werden. Was bei keinem anderen kritischen Film und keinem anderen Thema – Trump oder Putin, Klimawandel oder Euro-Krise, Kapitalismuskritik oder Orgasmusprobleme – der Fall wäre: Hier wurde erstens alle paar Minuten eingeblendet, der Zuschauer solle sich unbedingt online einen ‚Faktencheck‘ anschauen, der Film wurde also ständig desavouiert. Und zweitens wurde vorsichtshalber bei ‚Maischberger‘ eine sogenannte Expertenrunde versammelt, die den Film nach der Ausstrahlung kommentieren sollte. Wobei ‚Experte‘ ein dehnbarer Begriff ist.“ (Alan Posener: „Muss ein Film gegen Antisemitismus in Europa pro-jüdisch sein?“)

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