Das Wiesenthal-Zentrum erwägt, den deutschen Diplomaten wegen dessen Gleichsetzung Israels mit der Hamas auf die jedes Jahr veröffentlichte Top-Ten-Liste der antisemitischen und antiisraelischen Vorfälle zu setzen.
Benjamin Weinthal, Jerusalem Post
Das deutsche Außenministerium wies die Behauptung und die Kritik von Seiten des Simon-Wiesenthal-Zentrums, des Arbeitskreises der jüdischen Sozialdemokraten und der Bild-Zeitung massiv zurück, nach der sein UN-Botschafter Christoph Heusgen an antisemitischen Vorfällen beteiligt gewesen sein soll. Nachdem das Wiesenthal-Zentrum am Montag bekannt gegeben hatte, dass Heusgen im Jahr 2019 ein Anwärter auf die Top-Ten-Liste der antisemitischen und antiisraelischen Vorfälle ist, erklärte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums gegenüber der Jerusalem Post: „Wir weisen den Vorwurf des Antisemitismus zurück.“
Rabbi Abraham Cooper, der stellvertretende Direktor des Wiesenthal Zentrums, sagte der Jerusalem Post am Montag: „Wir sehen uns ein paar Dutzend Kandidaten an, die an schwerwiegenden Zwischenfällen auf beiden Seiten des Atlantiks beteiligt waren. Unter ihnen ist auch der deutsche Botschafter, für seine bei den Vereinten Nationen geäußerte Gleichstellung von Hamas und israelischen Aktionen.“ Unter Bezugnahme auf Christoph Heusgen sagte Cooper, dass ihn „seine empörende und gefährliche Erklärung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im März“ auf die „Top-10-Liste der antisemitischen und antiisraelischen Vorfälle“ für 2019 gebracht hat.
Letzte Woche stimmte Deutschland, zusammen mit autoritären islamischen Regimen im Nahen Osten und dem kommunistischen China, für sieben Resolutionen gegen Israel. Heusgen enthielt sich lediglich bei einer Resolution. (…) Deutschland stimmte im Jahr 2018 insgesamt 16 Mal bei den Vereinten Nationen dafür, Israel zu verurteilen. Heusgen selbst, stimmt häufig zusammen mit dem Iran, Saudi-Arabien, Kuba und anderen repressiven Regimen gegen den jüdischen Staat ab. Ein Sprecher der Merkel-Regierung erklärte der Jerusalem Post, diese habe der Erklärung des Außenministeriums nichts hinzuzufügen.
Germany denies its UN ambassador is antisemitic amid intense criticism