Die Ergebnisse der neuen EU-Umfrage widersprechen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). 2017 erfasste die PKS 1.504 antisemitische Straftaten und ordnete 94 Prozent dem rechten Spektrum zu. Nur fünf Prozent der Taten sollen einen muslimischen Hintergrund haben. Die Umfrage liefert ein komplett anderes Bild: 41 Prozent der befragten Juden in Deutschland gaben an, dass die Täter einen muslimischen Hintergrund hatten. Andere politische Tätergruppen wurden deutlich seltener genannt – Rechte mit 20 Prozent und Linke mit 16 Prozent. (…) Schon lange gibt es Kritik an [der] Zuordnung antisemitischer Straftaten zu politischen Motiven. Auch Antisemitismus-Beauftragter Felix Klein äußert Zweifel: ‚Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik werden etwa 5 Prozent der antisemitischen Straftaten von Muslimen begangen. Wir müssen dieser großen Abweichung zu den Angaben von Juden zu antisemitischen Erfahrungen nachgehen!‘“ (Filipp Piatov / Hans-Jörg Vehlewald: „‚No-go-Areas‘ für Juden in Deutschland“)
