„Vor dem Gipfel [zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un] behauptete das iranische Außenministerium, es könne friedliche Schritte jeder Art nur begrüßen. Anschließend änderte sich der Ton Teherans jedoch dramatisch. ‚Die nordkoreanische Regierung sollte in dieser Hinsicht auf der Hut sein‘, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministerium Bahram Qassemi. ‚Nordkorea sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Unterschrift des US-Präsidenten nichts gilt‘, meinte der Sprecher der iranischen Regierung Mohammad Reza Nobakht. Darüberhinaus sorgen hochrangige iranische Funktionäre sich, Nordkorea könnte geheime Informationen über Teherans und Pjöngjangs Zusammenarbeit im Atom- und Raketenbereich an die USA und möglicherweise auch an andere Ländern weitergeben. (…)
Dass das Gipfeltreffen Trumps mit Kim den innen- und außenpolitischen Druck auf das iranische Regime erhöhen wird, steht außer Zweifel. Einiges deutet darauf hin, dass mehr und mehr Parteien von Teheran verlangen, dass es sich endgültig entscheidet, ob es sich entweder den vom US-Außenminister Mike Pompeo genannten zwölf Bedingungen fügen und in neue Verhandlungen mit Washington eintreten, oder ihre seit vierzig Jahren anhaltende Feindseligkeit in allen Bereichen weiterhin aufrechterhalten will. Dieser Entscheidung weicht der Iran nun schon seit vier Jahrzehnten aus und profitiert unterdessen von den Entwicklungen in seiner Umgebung, um seine Existenz zu verlängern. Es kommt hier auf den Unterschied zwischen Nordkorea und dem iranischen Regime an. Was nun auch immer bei dem Gipfeltreffen genau herausgekommen sein mag, scheint Nordkorea sich jedenfalls eines Wandels seiner Politik und Strategie als fähig erwiesen zu haben. Dagegen mangelt es dem iranischen Regime, wie die letzten vier Jahrzehnte gezeigt haben, an jeder derartigen Fähigkeit.“ (Heshmat Alavi: „Why Iran can’t take a decision similar to North Korea“)