Der unmenschliche Angriff auf Ost-Aleppo

Kaum war die US-Präsidentenwahl geschlagen, war es mit der relativen Zurückhaltung vorbei: Mit aller Macht versuchen das syrische Regime und seine Unterstützer aus Russland und dem Iran, die seit 2012 von Rebellen gehaltenen Teile Aleppos zurückzuerobern – Giftgaseinsätze inklusive. Christoph Sydow berichtet auf Spiegel Online über die neue Qualität des Feldzuges gegen Ost-Aleppo, wo noch immer 250.000 Menschen eingeschlossen sind:

„Die Retter der Hilfsorganisation Weißhelme sprechen von den bislang schwersten Angriffen auf Ost-Aleppo. Ärzte ohne Grenzen sieht das ‚Ende der Humanität‘ gekommen. Das syrische Regime reagiert mit blankem Zynismus: ‚Niemand in der Welt unternimmt größere Anstrengungen, um syrische Menschenleben zu retten als die syrische Regierung‘, sagte der syrische Uno-Botschafter Baschar al-Jaafari in New York.

Unterstützer des Assad-Regimes machen sich in den sozialen Netzwerken über Meldungen lustig, dass in Aleppo ‚das letzte funktionstüchtige Krankenhaus‘ beschädigt worden sei – schließlich habe es in den vergangenen Monaten genau diese Meldung doch schon Dutzende Male gegeben. Was sie übersehen: Es ist den Rettern in Aleppo bislang jedes Mal gelungen, einzelne Krankenstationen notdürftig wieder in Betrieb zu nehmen. Von Krankenhäusern, wie man sie aus Europa kennt, konnte ohnehin nicht die Rede sein: Die meisten Feldlazarette waren improvisierte Krankenstationen, die in umgebauten Wohnungen, Geschäften und Kellern entstanden.

‚Das ist nicht Business as usual‘, sagte der Uno-Nothilfekoordinator Stephen O’Brien. ‚Das ist nicht einfach nur ein Wiederaufflammen der Gewalt in Aleppo. Das ist ein unerbittlicher, unmenschlicher Angriff. Wir alle sollten uns dafür schämen, dass wir die Vernichtung Ost-Aleppos und seiner Menschen nicht stoppen.‘

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