Safter Çinar vom Vorstand des Türkischen Bundes warnt vor einer ‚Indoktrinierung‘ der Kinder. Nachdem in der Türkei zehntausende Lehrer gegen Erdogan-treue Kräfte ausgetauscht worden seien, würden jetzt ‚problematische Lehrer‘ kommen. ‚Der Konsulatsunterricht konterkariert alles, was die Schulen machen‘, lautet die Einschätzung des deutsch-türkischen Politologen und langjährigen Berliner Schulpsychologen Ali Uçar. (…)
‚Wir möchten, dass unsere Kinder etwas Türkisch schreiben können und die wichtigsten Feiertag und Gebräuche kennenlernen“‘ begründet ein Vater seine Entscheidung, sein Kind in den Unterricht des Konsulats zu schicken. Allerdings war er entsetzt, als sein Sohn hörte, in welcher Form die „Unterweisung“ stattfand: ‚erzkonservativ, autoritär, nationalistisch‘. Er meldete sein Kind daraufhin ab. Ein Vater an einer anderen Schule erreichte, dass ein Lehrer nach Kritik vom Konsulat ausgetauscht wurde. Eine derartige Einmischung von Seiten der Eltern ist allerdings die Ausnahme. ‚Bildungsferne Elternhäuser hinterfragen den Unterricht gar nicht‘, berichtet eine Neuköllner Schulleiterin. Andere Rektoren beklagen, dass die Konsulatslehrer kein Deutsch sprächen und auch keinen Kontakt suchten.“ (Susanne Vieth-Entus: „Erdogans Lehre an deutschen Schulen“)