„Seit Jahren werden die Stadt Deir ez-Zor und ihre Umgebung von den Kämpfern des IS belagert. Mehr als 100.000 Zivilisten halten sich noch in dem Kessel auf. Versorgt werden sie und die Truppen Assads, die die Enklave verteidigen, durch Abwürfe aus der Luft. Menschenrechtler sprechen von bis zu 250.000 Zivilisten im Kessel, Blogger, die Assad unterstützen, von etwa 130.000. Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit gelang dem IS in den letzten Tagen ein entscheidender Vorstoß.
die Loyalisten sind seitdem in einer schwierigen Lage. Eine Kapitulation kommt angesichts des mörderischen IS kaum in Betracht, die christlichen Zivilisten und die überlebenden Soldaten müssten mit dem Schlimmsten rechnen. Die Truppen Assads werden von einem Vorzeigegeneral des Regimes angeführt. Generalmajor Issam Zahreddine gilt als Kultfigur und entschlossener, charismatischer Anführer. Er gehört zur Minderheit der Drusen und neigt zu medienwirksamen Selbstinszenierungen. Bekannt wurde ein Video, auf dem der General hunderte von toten IS-Kämpfern in der Wüste aufreihen ließ, an denen er vorbeimarschierte. (…) Sollte Deir ez-Zor fallen, erwartet die Eingeschlossenen ein Massaker.“ (Gernot Kramper: „Massaker droht – IS marschiert in Stadt mit 100.000 Zivilisten ein“)