Die Islamische Republik Iran hat im vergangenen Monat mindestens 77 Mitglieder der Baha’i-Minderheit verhaftet oder anderweitig ins Visier genommen.
Benjamin Weinthal, Jerusalem Post
Der Baha’i-Weltnachrichtendienst (BWNS) berichtete am 11. Juni, dass „Baha’is in den Provinzen Fars, Südkhorasan, Mazandaran, Isfahan, Alborz, Kerman, Kermanshah und Yazd verhaftet, vor Gericht geladen oder gestellt, zu Gefängnisstrafen verurteilt oder ins Gefängnis gesteckt wurden, alles unter haltlosen Anschuldigungen”.
BWNS sagte, dass die Gewalt gegen die Baha’i „aus keinem anderen Grund stattfindet als aus einer tief verwurzelten Feindschaft gegen den Baha’i-Glauben und seine Lehren, die die Wahrhaftigkeit, die Gleichheit von Mann und Frau, den Schutz der Rechte aller Menschen und die Harmonie von Wissenschaft und Religion betonen.“ (…)
Dem BWNS-Artikel zufolge „haben die iranischen Behörden ihre Verfolgung der Baha’i eskaliert und in den letzten Wochen trotz der gegenwärtigen Gesundheitskrise, unter der das Land leidet, mindestens 77 Personen im ganzen Land ins Visier genommen.“
Das iranische Regime verfolgt die Baha’i-Gemeinde seit der Gründung der Islamischen Republik Iran im Jahr 1979 systematisch, einschließlich der Ermordung von Mitgliedern der Baha’i-Religion. Teheran setzt die staatliche Diskriminierung der Baha’i-Gemeinde in allen Lebensbereichen durch.
Der Bericht der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit von 2019 besagt, dass das iranische Regime die Schikanierung, Vernehmung und Inhaftierung von Baha’i-Anhängern unvermindert fortgesetzt hat, wobei es in sechs Monaten gegen mindestens 65 von ihnen vor Gericht stellte. (…)
BWNS berichtete, dass „Irans staatsnahe Medien die öffentliche Diffamierung der Baha’i durch eine zunehmend koordinierte Verbreitung von Desinformationen über ihren Glauben intensiviert haben, wobei sie Fernsehkanäle, Zeitungen, Radiosender, Websites und soziale Medien zur Verunglimpfung und Ächtung der Baha’i nutzen. Den Baha’i ist es unterdessen nicht gestattet, öffentlich zu antworten wodurch ihren iranischen Mitbürgern die Möglichkeit verweigert wird, die Wahrheit zu erfahren”.