Der Militärexperte Gerald Karner analysiert im Mena Watch-Interview den Krieg zwischen Israel und dem Iran.
Gerald Karner sieht in den schnellen Erfolgen Israels eine jahrelange akribische Vorbereitung, und zwar nicht nur außerhalb des Irans, sondern auch innerhalb des Landes. Israel habe die Angriffe sowohl militärisch als auch geheimdienstlich genauestens geplant. Der Iran habe seine eigene Stärke hingegen völlig falsch eingeschätzt. Vor allem, nachdem die vom Iran hochgerüsteten Terrororganisationen Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon weitgehend ausgeschaltet wurden. Das gilt auch für iranische Stellungen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Das iranische Militär war zudem nicht in der Lage, die von Israel vor wenigen Monaten zerstörten militärischen Stellungen zu erneuern.
Das Regime, so Karner, weist durch die gezielten Tötungen hochrangiger Militärs erste Auflösungserscheinungen auf, die Befehlsketten sind massiv eingeschränkt. Das lässt sich auch aus den Gegenangriffen ableiten, die bislang nicht so stark ausgefallen wären, wie viele Experten befürchteten. Ob es tatsächlich zu einem Regimewechsel kommen kann, hänge vor allem von den USA ab, die bereits militärisches Gerät und Flugzeugträger in die Region bringen, so der Militärexperte.