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Iran schmuggelt Waffen nach Russland

Der russische Außenminiter Lawrow und sein iranischer Amtskollege Abdollahian
Der russische Außenminiter Lawrow und sein iranischer Amtskollege Abdollahian (© Imago Images / ITAR-TASS)

Den russischen Streitkräften scheinen bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine die Waffen auszugehen. Der Iran hilft brüderlich aus und liefert schweres Kriegsgerät.

Russland braucht Waffen – und der Iran liefert. Und zwar Waffen, die sich im Besitz schiitischer Milizen im Irak befinden, darunter auch Ausrüstung, die von den USA geliefert wurde. Denn vieles, was damals dem Irak zur Verfügung gestellt wurde, landete bei diesen Milizen, die ja während der US-Präsidentschaft von Barack Obama irgendwie auch als Verbündete im Kampf gegen den Islamischen Staat betrachtet wurden.

So steht der Iran laut einem Bericht der britischen Zeitung Guardian seinem russischen Verbündeten zur Seite, schließlich pflegt man auch in Syrien eine Waffenbruderschaft, um Baschar al-Assad an der Macht zu halten.

»Russland erhält mithilfe iranischer Waffenschmuggelnetzwerke Munition und militärisches Gerät aus dem Irak für seine Kriegsanstrengungen in der Ukraine. Dies berichten Mitglieder der vom Iran unterstützten irakischen Milizen und regionale Geheimdienste, die mit dem Vorgang vertraut sind.

Panzerfäuste und Panzerabwehrraketen sowie Raketenwerfersysteme brasilianischer Bauart wurden aus dem Irak nach Russland geschickt, als Moskaus Feldzug im letzten Monat ins Stocken geriet, wie der The Guardian erfahren hat.

Auch ein Raketensystem des Typs Bavar 373 aus iranischer Produktion, das dem russischen S-300-System ähnelt, wurde von den Behörden in Teheran an Moskau zur Verfügung gestellt, die auch eine [zuvor von Russland erworbene] S-300 zurückgegeben hat, so eine Quelle, die an der Organisation des Transports beteiligt war.«

Am 26. März sollen Panzerfäuste und Panzerabwehrraketen, die sich im Besitz der Hashd al-Shaabi, des mächtigsten schiitischen Milizverbands im Irak, befunden hatten, über den Grenzübergang Salamja in den Iran transportiert worden sein, wie ein Kommandeur der Miliz, die den Grenzübergang kontrolliert, gegenüber dem Guardian sagte. Dort seien sie vom iranischen Militär in Empfang genommen und anschließend auf dem Seeweg nach Russland gebracht worden.

Nach Angaben einer weiteren Quelle innerhalb der Organisation habe Hashd al-Shaabi am 1. April auch zwei in Brasilien entwickelte Astros-II-Raketenwerfersysteme, die im Irak als Lizenzversion Sajil-60 bekannt sind, demontiert und in Teilen in den Iran geschickt. Die Quelle kommentierte das mit den Worten:

»Es ist uns egal, wohin die schweren Waffen gehen [weil wir sie im Moment nicht brauchen]. Alles, was gegen die USA gerichtet ist, macht uns glücklich.«

Innerhalb des angegebenen Zeitrahmens überquerten drei Frachtschiffe, die solche Ladungen transportieren können – zwei unter russischer und eines unter iranischer Flagge – , vom iranischen Hafen Bandar Anzali aus das Kaspische Meer und liefen im Hafen Astrachan ein, einer russischen Stadt am Wolga-Delta.

Der Text erschien zuerst bei Jungleblog.

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