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„Der Iran hat kein Interesse an einer Demokratisierung des Irak“

Bagdad: Demonstration gegen den iransichen Einfluss auf den Irak
Bagdad: Demonstration gegen den iransichen Einfluss auf den Irak (© Imago Images / UPI Photo)

Vom Iran unterstützte schiitische Milizen ermorden Demonstranten und Politaktivisten im Irak. Die Regierung in Bagdad geht kaum dagegen vor.

Andrea Backhaus, Qantara.de

Mohammed al-Temimi unterstützt die Protestbewegung, die im Oktober 2019 in der irakischen Hauptstadt Bagdad und den südlichen Provinzen des Landes entstand und deren Anhänger gegen die Korruption und Vetternwirtschaft der Regierenden aufbegehren. Bis heute. (…) „Ich habe auf den großen Umsturz im Irak gehofft“, sagt Al-Temimi. Er sei euphorisch gewesen, als er auf dem Tahrir-Platz in Bagdads Zentrum mit tausenden Schülern, Studentinnen und Angestellten seine Wut herausgeschrien habe über die Kriminellen, wie er die politischen Führer nennt.

Ein Neuanfang schien so greifbar in diesem Herbst 2019, als Premierminister Adil Abd al-Mahdi zurücktrat. Al-Temimi und die anderen glaubten daran, dass der Irak ein Land sein könnte, in dem auch jene eine gut bezahlte Arbeit finden, die nicht mit der Elite verbandelt sind. Dass ihr Land souverän sein könnte, frei vom Einfluss des Nachbarn Iran und dem Terror der Milizen. Frauen und Männer wie Al-Temimi, sie wollen Bürger in einem Rechtsstaat sein. An dieser Vision halten sie fest. Und das kann sie ihr Leben kosten.

Al-Temimi und die anderen Aktivisten fürchten vom Iran unterstützte schiitische Milizen, die im Irak immer mächtiger werden und die, sofern sie niemand aufhält, die Kontrolle im ganzen Land übernehmen könnten. Seit Beginn der Proteste wurden fast 600 Menschen getötet und rund 24.000 Menschen verletzt. Von Polizisten und Sicherheitskräften, die gewaltsam gegen die Demonstrierenden vorgehen. Aber auch von proiranischen Milizen, die Aktivisten, Menschenrechtlerinnen und Journalisten bedrohen, verschleppen und foltern. Manchmal exekutieren die Milizen ihre Opfer mitten auf der Straße

Weiterlesen bei Qantara.de: „Irans langer Arm im Zweistromland

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