„Dündar und Gül waren Ende November festgenommen worden, Erdogan hatte persönlich Strafanzeige gestellt. Ende Februar waren die beiden nach drei Monaten aus dem Silivri-Gefängnis in Istanbul freigelassen worden, nachdem das türkische Verfassungsgericht entschieden hatte, dass mit der Untersuchungshaft die ‚Rechte auf persönliche Freiheit und Sicherheit‘ von Dündar und Gül verletzt wurden. Erdogan hatte den Gerichtsbeschluss mit den Worten kommentiert: ‚Ich sage es offen und klar, ich akzeptiere das nicht und füge mich der Entscheidung nicht, ich respektiere sie auch nicht.‘ …
‚Die Türkei war noch nie ein Paradies für Journalisten. Aber ehrlich gesagt haben wir nicht einmal in militärischen Putschzeiten einen derart intensiven Druck erlebt‘, sagte Dündar gegenüber der dpa und kritisierte zudem Erdogans Einfluss auf die Medien in der Türkei. Der Präsident habe sich sein eigenes Medienimperium aufgebaut. ‚Er hat sympathisierende Geschäftsleute dazu gebracht, Zeitungen zu kaufen. Deshalb ist der größte Medienboss der Türkei heute Erdogan.‘“ (Bericht auf Spiegel Online: Türkei: Erdogan ist Nebenkläger im Prozess gegen Cumhuriyet-Journalisten“)