Von Florian Markl
„Danke Hamas“ ist auf den Schildern zu lesen, die von Bewohnern des Gazastreifens in die Kameras gehalten werden. Die Dankesbekundungen sind Teil eines Wahlkampfspots, den die Islamisten im Vorfeld der im Oktober stattfindenden palästinensischen Kommunalwahlen produziert haben. Anders als in der ans Ausland gerichteten Propaganda, in der Gaza stets als ‚größtes Gefängnis der Welt‘ in Szene gesetzt wird, in dem die Israelis Not und Elend verursachen würden, präsentiert die Hamas das ihr unterworfene Land als einen Ort blühenden Lebens, der von grünen Parks, modernen Stadtvierteln, Einkaufszentren, luxuriösen Badelandschaften und pittoresken Stränden geprägt wird. Nun handelt es sich dabei selbstverständlich um Propaganda. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass die Hamas nicht ausgerechnet mit Bildern der Zerstörungen Wahlwerbung betreibt, die sie durch ihren Terrorkrieg gegen Israel über die eigene Bevölkerung gebracht hat – die sind zwar als Waffen im Propagandakrieg in westlichen Medien bestens zu gebrauchen, nicht aber als Wahlwerbung daheim. Aber die Aufnahmen zeigen sehr wohl den Teil der Realität, der von anti-israelischen Propagandisten stets unter den Tisch fallen gelassen wird, wenn sie von Gaza als einem „Gefängnis“ oder, wie der Journalist Jakob Augstein, gar von einem „Lager“ sprechen.

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