Sehr geehrter Herr Hasewend,
in der gestrigen Ausgabe der Kleinen Zeitung schrieben Sie in Ihrer Rezension des so genannten „CIA-Folterreports“, dass es sich bei Waterboarding um „simuliertes Ertränken“ handle, wie es „in Guantánamo und in den CIA-Gefängnissen wie Abu Ghraib im Irak“ angewandt worden sei. Das ist insofern eine erstaunliche Behauptung, als im Bericht des US-Senats überhaupt nichts darüber zu finden ist, dass die umstrittene ‚erweiterte Verhörmethode‘ Waterboarding in Guantánamo oder in Abu Ghraib angewandt worden sei. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang vielmehr die berüchtigten Geheimgefängnisse der CIA. Das entspricht auch dem bisherigen Wissensstand, demzufolge die CIA weder in Guantánamo, noch in Abu Ghraib Waterboarding praktiziert haben soll. Die erwähnte irakische Haftanstalt Abu Ghraib war darüber hinaus entgegen Ihrer Behauptung kein „CIA-Gefängnis“, sondern wurde vom US-Militär betrieben – genau so ist das auch im Report zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)