Das Leid, die Armut, die schlechte Entwicklung und die Jahrhunderte währende demographische Stagnation des schwarzen Kontinents sind nicht nur die Konsequenz des atlantischen Dreieckshandels – bei weitem nicht. Lange nach den Byzantinern und den Venezianern haben im 17. Jahrhundert zunächst die Engländer und die Portugiesen, später die Franzosen und die Spanier mit der Ausbeutung der afrikanischen Völker begonnen, die vor allem ökonomisch motiviert war. Damit erwuchsen für die arabischen Herrscher bei der Jagd nach Menschen und dem Handel mit Sklaven zum ersten Mal echte Konkurrenten. Obwohl man Leiden nur schwer gegeneinander aufrechnen kann und es kein Monopol auf Grausamkeit gibt, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Sklavenhandel und die kriegerischen Expeditionen der Arabomuslime für Schwarzafrika über die Jahrhunderte gesehen weit verheerender waren als der transatlantische Sklavenhandel. Die Islamisierung der Schwarzafrikaner und die jihadistischen Kriege, die dies zur Folge hatte, waren eine Quelle vieler gesellschaftlicher Implosionen.“ (Interview mit Tidiane N’Diaye: „Der Schrecken der Sklaverei setzt bis heute fort“)
