„Man müsse im Nahen Osten etwas tun, damit nicht weitere Hunderttausende sich auf den Weg machen, so Chaomar. Jeden Tag fische man Menschen aus dem Wasser, die eigentlich gar nicht kommen wollten. ‚Vor allem die Syrer sagen immer wieder, dass sie nicht aus ihrem Land weg wollen.‘ Aldeen gibt ihm Recht: ‚Diese Millionen von Menschen kann Europa auf Dauer nicht verkraften. Es wird daran zerbrechen. Die Lösung liegt im Nahen Osten.‘ Aber solange dort gekämpft, gebombt und gemordet werde, würden die Leute eben fliehen und er und seine Kollegen ihnen dann helfen.
Dem UNHCR zufolge sind in den ersten sechs Wochen dieses Jahres bereits 95 000 Flüchtlinge in Griechenland angekommen. Wenn sich die Lage in Syrien und der ganzen Region nicht nachhaltig verbessert, sind sich die Helfer sicher, werden ab dem Frühling, wenn die Temperaturen steigen, täglich noch mehr Boote übersetzen. Dass es der EU und der Türkei gelingen wird, den Seeweg nach Griechenland unpassierbar zu machen, glaubt hier niemand. Kaum verschärfen sich die Kontrollen auf türkischer Seite, suchen die Schleuser andere Routen auf entlegenere Inseln, die Überfahrten werden nur teurer und gefährlicher.“ (Der Mitarbeiter von WADI e.V. und Journalist Thomas von der Osten-Sacken in der deutschen Wochenzeitung Jungle World: „Helfen in der Durchgangsstation“)