Während für sie das Abendland unterzugehen scheint, wenn die antisemitische BDS-Bewegung nicht mehr öffentlich gefördert wird, schreien sie bei antisemitischen Aufmärschen nicht ganz so laut auf.
Ralf Balke, Jüdische Allgemeine
Besonders still ist es gerade um eine Gruppe von Vertretern aus Wissenschaft und Kultur geworden, die in den vergangenen Monaten doch sehr laut gewesen war. So hatten Experten aus dem Umfeld des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) wie Wolfgang Benz und Stefanie Schüler-Springorum, aber auch die Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann oder der Publizist Daniel Bax ebenso wie die Unterzeichner der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ und der sogenannten „Jerusalemer Erklärung“ in unzähligen Artikeln fast schon den Untergang des Abendlandes beschworen. (…)
Kein Wort war von ihnen zu den antisemitischen Exzessen auf deutschen Straßen zu hören. Ihr Schweigen ist damit mindestens so laut wie das Brüllen der Demonstranten in Gelsenkirchen oder Berlin-Neukölln. Denn nun offenbart sich das große Defizit ihrer Argumentationen. Sie sprechen zwar oft vom Antisemitismus, weigern sich aber beharrlich, Antisemiten beim Namen zu nennen. Man kann nur hoffen, dass sich diese Experten auch in Zukunft weiter in Zurückhaltung üben.
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