Die Angst als „unsauber“ oder „ehrlos“ zu gelten spielt eine große Rolle, wenn junge Mädchen angehalten werden, ein Kopftuch tragen.
Sonja Fatma Bläser, taz
Das islamische Kopftuch ist kein simples Kleidungsstück. Und ja, es entrechtet Mädchen, die sich nicht selbst dafür entschieden haben. Das ist das Problem. Die wohlmeinenden Deutschen, die das nicht sehen, haben meines Erachtens eine rosarote Brille auf. (…)
In Köln-Kalk oder Köln-Mülheim oder in Berlin-Neukölln, wo viele Muslime leben, kommt es regelmäßig vor, dass schon Achtjährige das Kopftuch tragen. (…) In diesem Alter ist es selten freiwillig. Manchmal eifert ein Kind der Schwester oder einer Freundin nach. Aber die meisten Mädchen in diesem Alter wollen das nicht. (…) Kinder in diesem Alter wollen so sein wie alle anderen. Diese Bürde des angeblich „Besonderen“, des „Sauberen“, das entfremdet sie von den anderen. Es heißt: Wer kein Kopftuch trägt, hat keine Ehre.
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