„Im neuen Arafat-Museum in Ramallah wird auf Schautafeln die ‚palästinensische‘ Geschichte dargestellt, seit der Zeit, als es noch gar keine Palästinenser gab. Die museale Aufarbeitung des Lebens von Jassir Arafat wurde für 7 Million Dollar von der palästinensischen Autonomiebehörde errichtet. Dank zahlreicher Besuche bei Arafat zu seinen Lebzeiten, stellt sich heraus, dass gerade die im Museum vorgestellten Privaträume nicht dem Original entsprechen.
Arafat hatte mit Flugzeugentführungen und Terroranschlägen sein Volk ins Bewusstsein der Menschheit gebombt und durfte, mit einer Pistole im Halfter, 1974 erstmals vor der UNO-Vollversammlung reden. So wird das Leben des Volksführers auf Schautafeln präsentiert. Höhepunkt des Museums sind die privaten Gemächer am Ende der Tour. Wie die Jerusalem Post vorab berichtete, könnten nun die Besucher die ‚einfachen‘ Verhältnisse nachvollziehen, in denen Arafat gelebt habe, als die Israelis ihn 2002 ganze 34 Tage lang belagerten. Bilder, die Nachrichtenagenturen vorab von den Privaträumen Arafats verbreiteten, entsprechen allerdings nicht der Wirklichkeit zu Arafats Lebzeiten, die angeblich in dem Museum rekonstruiert worden sei.“ (Ulrich W. Sahm: „Das Arafat Museum – ein potemkinsches Dorf ?“)