Coronavirus im Iran: Todesstrafe für das Horten von Gesichtsmasken

Mitarbeiter eines Einkaufszentrums in Teheran misst bei Kunden Fieber
Mitarbeiter eines Einkaufszentrums in Teheran misst bei Kunden Fieber (© Imago Images / ZUMA Press)

Der Generalstaatsanwalt der Islamischen Republik droht, Menschen, die Masken und andere Vorräte horten, exekutieren zu lassen.

Farnaz Fassihi / David D. Kirkpatrick, New York Times

Fast drei Dutzend iranische Regierungs- und Parlamentsmitglieder sind infiziert, und ein hochrangiger Berater des obersten Führers ist gestorben. Das Gesundheitsministerium hat vorgeschlagen, 300.000 Milizionäre von Tür zu Tür zu schicken, um Häuser zu desinfizieren. Der oberste Staatsanwalt hat davor gewarnt, dass jeder, der Gesichtsmasken und andere öffentliche Gesundheitsausrüstung hortet, die Todesstrafe riskiert.

Die iranische Führung hatte erst vor zwei Wochen zuversichtlich erklärt, dass die in China grassierende Coronavirus-Infektion in ihrem Land kein Problem darstellen wird. Das Regime prahlte sogar damit, dass es Gesichtsmasken an ihre chinesischen Handelspartner exportieren würde.

Während die Welt gegen die Ausbreitung des Coronavirus kämpft, ist die Epidemie im Iran ein Lehrbeispiel, was passiert, wenn ein geheimnistuerischer Staat mit begrenzten Ressourcen versucht, einen Ausbruch herunterzuspielen, und es dann sehr schwierig findet, ihn einzudämmen. Die Behörden scheinen um die Informationskontrolle ebenso bemüht zu sein wie um die Kontrolle des Virus (…) Mehrere iranische Mediziner sagten, dass die in den einzelnen Krankenhäusern stationierten Sicherheitsbeamten den Mitarbeitern verboten hätten, Informationen über Engpässe, Patienten oder Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus preiszugeben.

Iran’s Coronavirus Response: Pride, Paranoia, Secrecy, Chaos

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