Nach dem Peking-Besuch von Mahmoud Abbas unterstützt die Palästinenserführung mit deutlichen Worten den Anspruch Chinas auf Taiwan und bezichtigt Amerika der vorsätzlichen Aussetzung des Coronavirus in China.
Abbas Zaki, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, sagte in einer Sendung des im Westjordanland beheimateten Fernsehsenders Awda TV am 12. Juni, die USA hätten COVID-19 nach China »geschickt«. Dabei lobte er die Art und Weise, wie China mit dem Virus umgegangen sei und der Palästinensischen Autonomiebehörde und anderen Ländern Hilfe geleistet habe.
China habe es nicht nötig, die Welt mit Gewalt zu beherrschen, meinte Zaki, da es die Welt wie zur Zeit des Coronavirus mit Hilfsbereitschaft beherrsche. Während die USA mit der Aussetzung des Coronavirus in China versucht hätten, das Land zu schwächen, »damit China von seinen eigenen Problemen aufgefressen wird«, seien die Chinesen nicht nur in der Lage gewesen, die Krankheit zu heilen, sondern hätten auch Impfstoffe in andere Staaten verschickt, ohne auf die politischen Positionen dieser Länder gegenüber China Rücksicht zu nehmen.
China habe daran gearbeitet, die Corona-Pandemie zu beenden, die nationale Grenzen überschritt und ohne internationale Zusammenarbeit nicht gestoppt hätte werden können. Während China eine Botschaft des »Friedens, der Liebe und der Zusammenarbeit« aussende, verbreiteten die USA eine Botschaft der »Plage, der Unterdrückung und des Tötens«.
Der ehemalige amerikanische Präsident Donald Trump habe die Pandemie politisiert und sei damit auf die Nase gefallen, sagte Zaki weiter: »Es war China, das sich für die Beendigung dieser Pandemie eingesetzt hat, und es hat viel gewonnen. … Sie haben eine Delegation mit medizinischer Ausrüstung zu uns geschickt.« Auch wenn die Palästinenser keine große und wichtige Sache seien, hätte China Hilfe geschickt, was ungewöhnlich sei und von einer Veränderung der Weltlage zeuge: »In den Augen der Welt haben die USA den Gipfel des Imperialismus erreicht. Was ist Imperialismus? Das Ziel des Imperialismus besteht darin, so viel wie möglich für sich selbst zu gewinnen und sich nur um die eigene Stärke zu kümmern, auch wenn die ganze Welt abgeschlachtet wird.«.
China hingegen stelle das komplette Gegenteil zu den USA dar, indem es erkläre, ein wohlhabendes Leben in China zu wollen, was aber auch für die anderen Teile der Welt gelten müsse.
Bedingungslose Unterstützung
In dasselbe Horn stieß auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, als er erklärte, zuversichtlich zu sein, China könne eine Rolle bei der Versöhnung zwischen Israel und den Palästinensern spielen. »Da China ein ehrliches Land ist, hoffe ich, dass es eine Rolle bei der Aussöhnung zwischen Israel und uns spielt.«
Er erkläre hier und jetzt, sagte Abbas weiter, dass die Palästinenser ihre Hand zum Frieden ausstreckten und »mit all unserer Liebe« begrüßten, sollte China sich für eine Lösung einsetzen. »Wir hoffen, dass Israel der chinesischen Vermittlung zustimmt, denn China hat keine eigenen Ziele und Interessen. Sein einziges Interesse ist die Ausbreitung des Friedens im Nahen Osten und der Welt. Das ist in vielen Ländern nicht der Fall, und Sie wissen, von wem [ich spreche]«, sagte Abbas, gegen die USA gewendet.
Es sei Amerika, das die Zweistaatenlösung blockiere, log Abbas offen, denn hätten die USA ihr zugestimmt, wären die Dinge schon viel weiter. »Bis jetzt glauben die USA nicht an eine Lösung für das palästinensische Volk, üben daher keinen Druck aus und unternehmen auch keine lobenswerten Anstrengungen«, um Israel dazu zu bringen, eine Lösung zu akzeptieren. »Aber wir warten geduldig. Wir sind bereit, geduldig zu sein und auf unserem Land auszuharren, denn der Tag wird kommen, an dem die USA die Zweistaatenlösung akzeptieren und unsere Existenz anerkennen werden, so wie sie es in Südafrika getan haben.«
Die Palästinenserführung, so schloss Abbas seine Lobeshymne auf die Volksrepublik China, unterstütze »bedingungslos die Vereinigung von Chinas ganzem Territorium«, worunter nicht nur Taiwan falle, sondern alle Länder, die seit langer Zeit zu China gehörten. »Wir unterstützen Chinas Recht, sein Land zu vereinigen. Es hat das Recht, alle chinesischen Länder – und vor allem Taiwan – als eine Einheit zu betrachten. Dies ist unser Standpunkt. Wir stimmen kategorisch nicht mit Chinas Rivalen überein. Wir stehen ihnen bedingungslos ablehnend gegenüber.«