Die Zahl der Familien mit einem Monatseinkommen von weniger als 100 Jordanischen Dinar (118 Euro) hat sich seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie verdoppelt, wie eine Studie von UNICEF ergeben hat.
Roya News
Dem Bericht zufolge gingen 28% der jordanischen Kinder während des Lockdowns hungrig zu Bett – ein Wert, der nach Aufhebung des Lockdowns auf 15% zurückging. Während der Coronavirus-Pandemie verfügen 28% der Familien nur über genügend Mittel für zwei Wochen, um ihre Ausgaben zu decken, und 68% der Familien wurden laut der Studie durch die Pandemie wirtschaftlich beeinträchtigt.
Vier von zehn jordanischen und syrischen Familien waren nicht in der Lage, Körperpflegeprodukte zu kaufen, und acht von zehn Familien haben in den letzten drei Monaten Negativmaßnahmen eingeführt, um sich an die Bedingungen anzupassen.
Zu diesen Negativmaßnahmen gehören: die Aufnahme von Krediten für den Kauf von Lebensmitteln, der Verkauf von Haushaltsgegenständen wie Fernseher oder Möbel, Umzüge zur Senkung der Mietausgaben, die Entsendung von Kindern zur Arbeit oder zum Betteln, um den Haushalt zu versorgen, sowie das Ergreifen sozial entwürdigender, ausbeuterischer, risikoreicher oder illegaler Zeitarbeit durch erwachsene Haushaltsmitglieder.
17% der Kinder unter fünf Jahren erhielten keine Grundimpfungen, und 23% der erkrankten Kinder erhielten während der Pandemie keine ausreichende medizinische Versorgung, was weitgehend auf die Angst vor der Übertragung des Coronavirus und die mangelnde finanzielle Kapazität für die Behandlung zurückzuführen ist. In der Studie wurde auch festgestellt, dass 89% der jungen Frauen Haushaltspflichten – einschließlich der Pflege Erkrankter – erledigten, im Vergleich zu 49% der jungen Männer. (…)
Die Studie konzentriert sich auf die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen die am stärksten gefährdeten Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern während der Pandemie in Jordanien konfrontiert sind.
(Aus dem Artikel „Number of families in Jordan with less than JD 100 monthly income doubles“, der bei Roya News erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)