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Wie der IS die Corona-Krise für ein Comeback nutzt

Der Islamische Staat im Irak erstarkt wieder
Der Islamische Staat im Irak erstarkt wieder (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die Terrororganisation ist in den letzten Monaten derart erstarkt, dass sie neuerdings auch wieder Anschläge in irakischen Städten ausführen kann.

Martin Gehlen, Zeit Online

Seit Wochen häufen sich nächtliche Überfälle, Sprengfallen, Entführungen, falsche Straßensperren und Selbstmordattentate. Knapp ein Jahr nach der Kapitulation ihres “Kalifates” sind die Dschihadisten des sogenannten “Islamischen Staates” (IS) wieder auf dem Vormarsch – auch wenn sie in Irak und Syrien kein festes Territorium mehr kontrollieren.

Stattdessen nutzen sie die globale Corona-Krise, um ihren Guerillakrieg massiv auszuweiten. Ihre Kommandos agieren vor allem in den sunnitischen Provinzen im Norden und Westen des Irak, im Osten Syriens sowie in den schwer zugänglichen Wüstenregionen entlang der 600 Kilometer langen irakisch-syrischen Grenze. Mehr als 430 Anschläge werden dem IS seit Beginn des Jahres zugeschrieben; im Vergleich zu Januar liegt die Zahl der Angriffe im April bereits doppelt so hoch. (…)

Denn große Teile der irakischen Sicherheitskräfte sind abgelenkt und mit der Überwachung der Pandemie-Ausgangssperre beschäftigt. Viele Polizisten und Soldaten erscheinen aus Angst vor Infektionen nicht mehr zum Dienst. Zum anderen haben die US-Antiterror-Einheiten im Irak im Konflikt um ihre Stationierung die Zahl der Stützpunkte und Ausbilder sowie die Luftaufklärung stark reduziert. Dieses doppelte Sicherheitsvakuum spielt den Extremisten jetzt in die Hände. (…)

Neu sei, dass sich der IS mittlerweile stark genug fühle, größere und komplexere Attentate in Städten zu verüben, sagt Nicholas Heras vom Institute for the Study of War. Auch in Ballungsgebieten verfüge der IS wieder über genügend lokale Netzwerke, „die es ihm erlauben, zuzuschlagen, wann er will, zunehmend auch, wo er will, und mit größerer Gewalt“.

Der Terror kehrt zurück

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