In Tunesien kam es in den vergangenen Tagen zu landesweiten Protesten und Unruhen, denen in den vergangenen Monaten schon eine wachsende Zahl von Sitzblockaden und Demonstrationen vorausgegangen war.
Sarah Mersch, Qantara
Es ist bitter zu sehen, dass sich zehn Jahre nach dem, was als umfassender demokratischer Prozess begann, viele junge Menschen erneut vom öffentlichen Leben ausgeschlossen fühlen. Viele derjenigen, die jetzt auf der Straße sind, waren Kinder, als Ben Alis Regime gestürzt wurde. Sie haben das Leben in einer Diktatur nie bewusst erlebt.
Doch die Menschen und Strukturen, gegen die sie kämpfen, sind heute weitgehend dieselben wie vor zehn Jahren: ein System, das ihnen keine Entfaltungsmöglichkeiten bietet und ein Staat, der mangels Infrastruktur und Grundversorgung für seine Bürger vor allem in den Randgebieten in erster Linie durch Sicherheitskräfte repräsentiert wird.
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