Wie das türkische Statistikamt mitteilte, schrumpfte die Wirtschaft des Landes im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 9,9%.
Middle East Monitor
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belief sich nach Angaben des türkischen Statistikamtes (TurkStat) im Zeitraum von April bis Juni auf 1,04 Billionen Türkische Lira (120 Milliarden Euro). Wie andere Volkswirtschaften auch sah sich die Türkei im zweiten Quartal des Jahres aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie – wie z.B. Abriegelungen und Reisebeschränkungen – mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. „Das saison- und kalenderbereinigte BIP mit kettengebundenem Volumenindex ist im Vergleich zum Vorquartal um 11% zurückgegangen“, so das Institut.
Im Hinblick auf die Aktivitäten, die das Bruttoinlandsprodukt ausmachen, sagte das TurkStat, dass die Wertschöpfung im Agrarsektor im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4% gestiegen sei. Im Dienstleistungssektor – Groß- und Einzelhandel, Transport, Lagerung, Beherbergung und Gastronomie – und in der Industrie ging die Wertschöpfung im Jahresvergleich um 25% bzw. 16,5% zurück. (…)
Eine Gruppe von 17 Ökonomen, die am Donnerstag von der Agentur Anadolu befragt wurde, hatte für das zweite Quartal dieses Jahres einen Rückgang der türkischen Wirtschaft um 11% auf Jahresbasis prognostiziert. Die Prognosen der Ökonomen bewegten sich zwischen minus 7% und minus 15%. Die Ökonomen sagten auch voraus, dass das jährliche BIP der Türkei im Jahr 2020 um durchschnittlich 1,8% schrumpfen werde. Das BIP des Landes wuchs im ersten Quartal dieses Jahres um 4,5% und 2019 um 0,9%.
Vor dem Ausbruch der Corona-Krise wurde erwartet, dass die Wirtschaft im Jahr 2020 um 5% wachsen würde, wie in dem im vergangenen September angekündigten neuen Wirtschaftsprogramm des Landes dargelegt.
(Aus dem Artikel „Turkey’s economy shrinks almost 10% in 3 months“, der bei Middle East Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)