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Corona in Israel: Einkaufszentren öffneten rechtzeitig für den Black-Friday

Anlässlich des Black Friday öffneten in Israel wieder 15 Einkaufszentren
Anlässlich des Black Friday öffneten in Israel wieder 15 Einkaufszentren (© Imago Images / UPI Photo)

Israel versucht sich an einem Pilotprojekt, anhand dessen entschieden werden soll, ob alle Einkaufszentren im Land wieder geöffnet werden können.

Vergangenen Freitag bildeten sich lange Menschenschlangen vor einigen Einkaufzentren, da viele Israelis darauf aus waren, Black-Friday-Angebote zu ergattern – und dies trotz steigender Corona-Infektionszahlen. Viele Israelis fürchten sich vor einem dritten Lockdown und wollten sich zuvor noch mit der neuesten Wintermode eindecken, sodass trotz der coronabedingten Wirtschaftskrise hunderttausende Israelis die Geschäfte stürmten, sei es online, sei es real. Dabei gaben sie insgesamt 720 Millionen Schekel (182 Millionen €) aus, was eine Abnahme von 5% gegenüber dem Vorjahr bedeutete.

Das Los entscheidet – 15 Einkaufszentren öffnen ihre Türen

Vergangenen Freitag öffneten nach zwei-monatiger Schließung auch 15 Einkaufszentren in Israel wieder ihre Türen. Bis zum 6. Dezember soll ein Pilotprojekt durchgeführt werden, und falls die Corona-Infektionen im Laufe des Projekts nicht rasant ansteigen, sollen alle Einkaufszentren geöffnet werden – gerade rechtzeitig für Hanukkah, das jüdische Lichterfest, dass dieses Jahr am 10. Dezember beginnt.

Neun der 15 Einkaufszentren wurden in der Nacht zuvor ausgelost. Dabei waren sogenannte „rote Zonen“, in denen die Corona-Infektionszahlen besonders hoch sind, ausgeschlossen. Einige Ladenbesitzer beschweren sich, dass sich aufgrund der Limitierung auf lediglich 15 offene Einkaufszentren, lange Menschenschlangen vor den Läden bilden und dadurch eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht.

Shoppen unter Corona – Strikte Regulierungen

Ladenmanager erhielten vor der Öffnung ihrer Geschäfte eine spezifische COVID-Schulung und wurden ausgebildet, mit Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen korrekt umzugehen. Bei Nicht-Einhalten der Restriktionen werden Strafen in Höhe von 5.000,- Schekel (1.262,- €) verhängt.

Neben dem Einhalten eines Abstands von zwei Metern zu anderen Kunden und dem Tragen des Mund-Nasen-Schutzes, ist der Konsum von Speisen verboten, die Läden sollen gründlich desinfiziert werden, vor allem Türen, Lift-Schalter etc. Mülleimer werden regelmäßig entleert und Desinfektionsmittel stehen Kunden jederzeit zur Verfügung. Es darf sich nur eine Person pro sieben Quadratmeter in den Geschäften aufhalten.

Lediglich in essenziellen Läden, wie Apotheken und Lebensmittelgeschäften dürfen mehr Personen gleichzeitig einkaufen. Die Anzahl wird digital gemessen und online veröffentlicht. Jedes Einkaufzentrum muss am Ende des Tages einen Report an das Gesundheitsministerium liefern. So soll festgestellt werden, wie erfolgreich das Pilotprojekt ist. Außerdem wurden spezielle Sicherheitskräfte angestellt, um die Einkaufzentren zu überwachen.

Wieder rasant steigende Zahlen

Die Zahl der Corona-Neuinfizierten stieg um zwei Prozent. Bereits einige Tage hintereinander zählt Israel etwa 1000 Neuinfizierte pro Tag. Es lässt sich also erneut eine rasante und konstante Zunahme der positiv auf COVID Getesteten feststellen. Anfang Dezember wird man sehen, wie erfolgreich das Pilotprojekt war, und ob Hanukkah dieses Jahr unter dem Motto „zurück zur Normalität“ oder „zurück in den Lockdown“ stehen wird.

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