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Israel beginnt am Samstag mit Corona-Impfung

Premierminister Benjamin Netanyahu und Gesundheitsminister Yuli Edelstein erhielten die ersten Corona-Impfungen in Israel
Premierminister Netanjahu und Gesundheitsminister Edelstein erhielten die ersten Corona-Impfungen in Israel (© Imago Images / Xinhua)

Während erste Spekulationen über die Notwendigkeit eines neuerlichen Lockdowns laut werden, begann in Israel am Wochenende die Impfkampagne gegen das Corona-Virus.

Israel startete am Samstagabend mit einer COVID-19 Impfkampagne im Sheba Krankenhaus bei Tel Aviv. Premierminister Benjamin Netanjahu und Gesundheitsminister Yuli Edelstein waren die ersten die eine Dosis des Pfizer-Impfstoffes erhielten. Die Impfungen wurden gefilmt, online übertragen und vom israelischen Künstler Ivri Lider musikalisch begleitet. Mit Hilfe der Kampagne sollte die israelische Bevölkerung ermutigt werden sich ebenfalls impfen zu lassen.

„Für beinahe ein Jahr haben wir die schlimmste Pandemie erfahren müssen, die die Menschheit in den letzten 100 Jahren erlebte, aber das hier ist der Anfang des Endes. Wir haben Millionen Impfstoffe für unser kleines Land, und jeder soll sich impfen lassen“, so Benjamin Netanjahu bevor er selbst eine Impfung erhielt. Zurzeit gibt es 600.000 Dosen des Impfstoffs in Israel, in zwei-wöchentlichem Abstand werden weitere Lieferungen erwartet.

Die Impfungen beginnen…

Israel ist vom Corona-Virus hart betroffen. Das Land ging im September in einen neuerlichen Lockdown, als es etwa 9.000 Neuinfizierte pro Tag gab. Seitdem dieser wieder gelockert wurde, steigen die Zahlen erneut an. In den letzten Tagen standen sie bei etwa 2.800, sodass bereits von weiteren Verschärfungen und einem partiellen Lockdown geredet wird.

Vor etwa zehn Monaten wurden die ersten COVID-Patienten im Krankenhaus aufgenommen, heute werden die ersten Teile der Bevölkerung geimpft. „Damals wussten wir nicht was uns erwartet. Wir hatten Angst und es hat uns viel Zeit gekostet den Virus zu verstehen und zu begreifen, dass es eine ernsthafte Krankheit ist“, so Yitshak Kreiss, Direktor des Sheba Krankenhauses. Bereits 40.000 Israelis haben Impftermine vereinbart, wobei die Priorität erst einmal bei älteren Personen und denen liegt, die einer Risikogruppe angehören, sowie bei medizinischem Personal.

Danach stehen Lehrer und Berufsgruppen, die einer hohen Ansteckungsgefahr unterliegen, auf dem Programm. Außerdem wird IDF- und Sicherheitspersonal bevorzugt behandelt, da dies zentrale Berufsgruppen in einem Land sind, das neben Corona auch von Terror bedroht ist.

Am Sonntag starteten die Impfungen des medizinischen Personals und am Montag wurden die ersten Risikopatienten geimpft sowie über 60-jährige. Wer geimpft wurde, soll zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis einen grünen Pass bekommen, der einige Vorteile mit sich bringen wird. Beispielsweise soll damit die Quarantänepflicht umgangen sowie öffentliche Veranstaltungen und Restaurants besucht werden können.

Zweifel gegenüber dem Impfstoff

Große Teile der israelischen Bevölkerung sind dem Impfstoff gegenüber skeptisch eingestellt. 63% der Bevölkerung möchte sich impfen lassen, doch nur etwa 24% möchte dies sofort machen. Vor allem altersmäßig lässt sich ein großer Unterschied in der Einstellung der Impfung gegenüber feststellen: Während die jüngere Bevölkerung stark an dem Impfstoff zweifelt, ist die ältere Bevölkerung eher dazu bereit sich impfen zu lassen. Ärzte versichern jedoch, dass die Impfung sicher und ihre Nebeneffekte mit denen einer Grippeimpfung vergleichbar seien.

Wie der Anfang des Endes von Corona aussehen wird und wie lange dieser Prozess dauern wird, wird sich zeigen, doch die ersten Schritte wurden nun gemacht.

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