Latest News

Chronisches Energiedefizit im Iran

Der iranische Ölminister, Mohsen Paknejad, bei einer Rede im Parlament in Teheran
Der iranische Ölminister, Mohsen Paknejad, bei einer Rede im Parlament in Teheran (Imago Images / NurPhoto)

Laut dem iranischen Ölminister sind 45 Milliarden Dollar nötig, um die Gasknappheit im eigenen Land zu beheben.

Der Iran benötigt Investitionen in Höhe von 45 Milliarden Dollar, um sein chronisches Energiedefizit im Winter und die zunehmende Luftverschmutzung zu beheben, sagte der Ölminister des Landes, Mohsen Paknejad, am Mittwoch.

Die Mittel sind unerlässlich, um die Gasproduktion anzukurbeln und die Ziele des langfristigen Entwicklungsplans zu erreichen, der auf dem Papier die Budgets und die Industriepolitik bestimmt. »Gemäß dem Siebten Entwicklungsplan muss die Gasproduktion bis zum Ende des Plans eine Milliarde und 380 Millionen Kubikmeter pro Tag erreichen«, erklärte Paknejad. »Um dieses Ziel zu erreichen, sind Investitionen in Höhe von 45 Milliarden Dollar erforderlich.« Gemäß dem Minister müsse der Großteil dieser Mittel in die Erschließung von Gasfeldern und die Modernisierung der damit verbundenen Infrastruktur fließen.

Die aufeinanderfolgenden Regierungen der letzten Jahre hatten Mühe, den steigenden Verbrauch zu decken, insbesondere in den kälteren Monaten, wenn Kraftwerke gezwungen sind, umweltschädliche Brennstoffe zu verbrennen, die das Problem der Luftqualität in städtischen Gebieten noch verschärfen. 

Mangelnde Effizienz

Der Iran verfügt über riesige Erdgasreserven, doch wegen der steigenden Inlandsnachfrage sowie der fehlenden Investitionen in die Instandhaltung und Erweiterung der Infrastruktur ist das Land über weite Strecken ein Nettoimporteur von Energie.

Paknejad skizzierte einen zweigleisigen Ansatz zur Bewältigung der Krise und betonte die dringende Notwendigkeit umfangreicher Investitionen sowie eines Verbrauchsmanagements. »Wichtiger als die Steigerung der Produktion ist die Steuerung der Nachfrage und die Optimierung des Verbrauchs«, sagte er und betonte die Notwendigkeit einer höheren Effizienz bei der Erdgasnutzung.

In das iranische Stromnetz werden täglich über 860 Millionen Kubikmeter aufbereitetes Erdgas eingespeist, so der Ölminister, mehr als drei Viertel davon werden von Haushalten, Unternehmen und kleinen Industriebetrieben verbraucht. Die Regierung hat die Bevölkerung aufgefordert, ihren Verbrauch einzuschränken, scheint aber angesichts der weit verbreiteten Unzufriedenheit im Land zu zögern, in dieser Angelegenheit mehr Druck auszuüben.

Mohsen Paknejad spielte auf diese Realität an und wies darauf hin, dass die Ressourcenverwaltung und -optimierung hinter dem Produktionswachstum zurückblieben. »Jede Reform des Energieverbrauchssystems sollte mit einer Berücksichtigung der Lebensbedingungen der Menschen einhergehen«, wünscht sich der Minister.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!