„Die türkische Wahlaufsicht (YSK) hat den Oppositionskandidaten Ekrem İmamoğlu zum Sieger der Kommunalwahlen in Istanbul erklärt und ihm das Mandat fast zwei Wochen nach den Kommunahlen übergeben. Damit ist die 25-jährige Herrschaft der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) in der größten Metropole des Landes beendet. İmamoğlu erhielt die Wahlurkunde, die ihn zum Istanbuler Bürgermeister macht, im Cağlayan-Gerichtsgebäude, wo sich der Wahlrat von Istanbul befindet. Eine Zeremonie zum Zweck der Amtsübergabe zwischen dem scheidenden Bürgermeister Mesut Uysal und İmamoğlu fand später in der Istanbuler Stadtverwaltung statt. (…)
Der YSK zufolge erhielt die Republikanische Volkspartei (CHP) mit İmamoğlu 4.169.765 Stimmen, während der Kandidat der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklungspartei (AKP) Binali Yıldırım 4.156.036 Stimmen erhielt. Der Unterschied zwischen den beiden Konkurrenten beträgt 13.729. Zuvor hatte die AKP an die YSK appelliert, das Mandat von İmamoğlu zurückzuhalten, während der Antrag auf Aufhebung und Erneuerung der Wahlen in Istanbul geprüft wird. Die Wahlaufsicht lehnte den Einspruch jedoch ab, weil nach der Nachzählung klar war, dass İmamoğlu mehr Stimmen hatte als Yıldırım. Die YSK wird jedoch weiterhin den Antrag der AKP und der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) auf Annulierung der Wahl prüfen. Die AKP behauptet, dass bei den Wahlen in Istanbul gravierende Unregelmäßigkeiten zum Nachteil ihres Kandidaten festgestellt worden seien.“ (Bericht in Hürriyet Daily News:„CHP’s İmamoğlu receives mandate to take office as Istanbul mayor“)