„Das Rote Kreuz warnte am Mittwoch, dass die Choleraepidemie, die sich im Jemen rasant ausbreitet und die furchtbare humanitäre Lage in dem vom Krieg verwüsteten Land weiter verschlimmert, bis Ende des Jahres 850.000 Menschen betreffen könnte. Der Ausbruch ‚nimmt kolossale Ausmaße an’, erklärte Robert Mardini, der Direktor des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes im Nahen und Mittleren Osten. Der Zusammenbruch der Infrastruktur im Jemen im Laufe des mehr als zweijährigen Kriegs zwischen der von den Saudis unterstützten Regierung und schiitischen Aufständischen, die die Hauptstadt Sana’a kontrollieren, hat es der Choleraepidemie erlaubt, sich in dem Land zur größten Choleraepidemie weltweit auszuwachsen.
Die Geschwindigkeit, mit der die Cholera sich im Jemen ausbreitet hat sich in den vergangenen Monaten etwas verringert, doch die tödliche, durch Wasser übertragene Krankheit ist mitnichten unter Kontrolle. ‚Im Juli erklärten wird, wir befürchteten, es könne bis Jahresende bis zu 600.000 Fälle geben. Inzwischen gibt es bereits 647.000 vermutete Fälle’, erklärte Mardini AFP gegenüber. ‚Wir rechnen nun mit schlimmstenfalls 850.000 Fällen bis Jahresende’, fügte er hinzu und betonte, die Epidemie sei ‚nicht unter Kontrolle. Wir haben sie nicht im Griff.’ Die Weltgesundheitsorganisation erklärte Anfang der Woche, 2065 Menschen seien bislang an der Krankheit gestorben. (…) ‚Es handelt sich um die schlimmste Gesundheitskrise, die es in der Neuzeit im Zusammenhang mit einer vermeidbaren Krankheit gegeben hat’, so Mardini bei einer Pressenkonferenz am Rande des UNO-Menschenrechtsrats.“ (Bericht auf al-Monitor: „Cholera cases in Yemen could hit 850,000 this year: Red Cross)