Österreichische Politiker sind immer dafür zu haben, selbst zu jeder noch so unpassenden Gelegenheit Israel aufs Korn zu nehmen.
Vor wenigen Wochen meinte Außenminister Spindelegger, als er die syrischen Bürgerkriegsparteien aufrief, die Unparteilichkeit der österreichischen Truppen im Krisengebiet zu respektieren, ohne jeden Grund auch Israel „mit ganz klaren Worten und in Aussicht gestellten Konsequenzen“ drohen zu müssen.
Bei der gestrigen ORF-Diskussionsrunde über den Abzug der österreichischen UN-Soldaten vom Golan fühlte sich SPÖ-Klubobmann Josef Cap nun bemüßigt, Israel gegenüber despektierlich zu werden: Darauf angesprochen, dass Versorgung und Rotation der österreichischen Truppen nicht unmöglich, sondern lediglich „mühsamer“ geworden seien, da sie – so die implizite Feststellung – über israelisches Territorium abgewickelt werden könnten, lautete Caps Reaktion:
„Na, die wollten da Löcher in den Zaun bohren, die Israelis, dass man dann sozusagen auf die Art heimlich irgendeinen Nachschub hinbringt.“
Es ist schon Ausdruck eines besonderen Verständnisses von politischem Verantwortungsgefühl, dass Cap meinte, das israelische Bemühen um eine Aufrechterhaltung der UN-Mission so ins Lächerliche ziehen zu müssen.