Dieser Tage ist der Sammelband „Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror“ erschienen. Die Herausgeber Marc Grimm und Bodo Kahmann haben eine Vielzahl lesenswerter Beiträge zusammengetragen, die sie in vier thematische Schwerpunkte gegliedert haben: theoretische Überlegungen zum zeitgenössischen Antisemitismus, islamischer Antisemitismus, Antisemitismus in der öffentlichen Kommunikation und Antisemitismus in politischen Bewegungen.
Zu den Autoren gehören u.a. Mena Watch-Mitarbeiter Florian Markl, der sich mit antisemitischen Argumentationsmustern in der deutschsprachigen Medienberichterstattung über Israel beschäftigt, und Mena Watch-Gastautor Matthias Küntzel, der sich unter dem Titel „Islamischer Antisemitismus als Forschungsbereich“ den Versäumnissen der Antisemitismusforschung in Deutschland widmet. Aktueller könnte sein Beitrag kaum sein, nimmt darin doch das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung eine prominente Rolle ein, das über eine traurige Tradition der Verharmlosung des islamischen Antisemitismus verfügt und erst kürzlich durch eine skandalöse Kooperation mit Israelhassern für Schlagzeilen sorgte.
Grimm, Marc/Kahmann, Bodo (Hrsg.): Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror. Europäisch-jüdische Studien, Beiträge Band 36, Berlin/Boston 2018.