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„B’Tselem“ und „Breaking the Silence“ lösen das „Apartheid“-Ticket (Teil 2)

Neben „Breaking the Silence“ hat nun auch „B’Tselem“ Israel der Apartheid bezichtigt
Neben „Breaking the Silence“ hat nun auch „B’Tselem“ Israel der Apartheid bezichtigt (Quelle: AIJAC)

Im ersten Teil dieses Beitrags berichteten wir darüber, wie die von der EU finanzierte antiisraelische Organisation Breaking the Silence (BtS) Ende Dezember voll und ganz in das Geschäft derer eingestiegen ist, die den Staat Israel mit der „Apartheid“-Lüge verleumden.

Nur zwei Wochen später stieß ein ideologischer Weggefährte ins selbe Horn: A regime of Jewish supremacy from the Jordan River to the Mediterranean Sea: This is apartheid („Ein Regime der jüdischen Vorherrschaft vom Jordan bis zum Mittelmeer: Das ist Apartheid.“) lautet der Titel einer Kampfschrift, die die Anti-Israel-Gruppe B’Tselem am 12. Januar auf Englisch, Französisch und sogar auf Spanisch veröffentlichte. Man sieht: Der Adressat von B’Tselem ist gewiss nicht die israelische Öffentlichkeit.

Völlig diskreditiert

Die 1989 von Journalisten, Akademikern und Politikern linker Parteien gegründete Organisation hat unter ihrem seit Mai 2014 amtierenden CEO Hagai El-Ad den Schulterschluss mit der antisemitischen „Israelboykott-Kampagne BDS vollzogen.

Während B’Tselem routinemäßig Aktionen des israelischen Militärs zum Schutz der israelischen Bevölkerung (der jüdischen und der arabischen) als „Kriegsverbrechen“ denunziert, können bzw. wollen ihre Mitarbeiter nicht sagen, ob die Hamas eine Terrororganisation ist. Das zeigt, wer die Verbündeten von B’Tselem sind, die man nicht vor den Kopf stoßen will.

Damit allein wäre B’Tselem als „Menschenrechtsorganisation“ völlig diskreditiert. Doch das ist nicht alles. Die oft extremen Ansichten und Äußerungen ihrer Mitglieder sorgen immer wieder für Schlagzeilen.

Atef Abu Roub, der Chefermittler von B’Tselem, leugnete 2014 im Gespräch mit dem amerikanisch-israelischen Publizisten Tuvia Tenenbom vor laufender Kamera den Holocaust. Statt sich sofort von dem Mann zu trennen, versuchte B’Tselem noch über Wochen, Tenenbom als Lügner darzustellen, ehe die Organisation dann doch zugab, dass einer ihrer wichtigen Mitarbeiter vor Ort ein Holocaustleugner ist.

2017 brüstete sich ein anderer B’Tselem-Mitarbeiter, der im Januar 2021 verstorbene Esra Nawi, vor laufender Kamera damit, er habe Palästinenser, die Land an Juden verkauft hätten, bei der Palästinensischen Autonomiebehörde angezeigt, woraufhin die Landverkäufer gefoltert und hingerichtet worden seien. Ernsthafte Konsequenzen hatte das für Nawi keine.

Wie Breaking the Silence erhält B’Tselem sein Geld aus Europa: von der EU selbst, von EU-Staaten und von kirchlichen Institutionen wie „Brot für die Welt“.

Demagogie gegen das Rückkehrrecht

Was wollen die Autoren von B’Tselem erreichen, wenn sie von „jüdischer Vorherrschaft“ (Jewish suprematism) sprechen? Dass damit in den Köpfen der Leser die jüdische Bevölkerung Israels in die Nähe von Nazis gerückt wird, wird von B’Tselem zumindest billigend in Kauf genommen.

White suprematism ist im englischen Sprachgebrauch die Bezeichnung für die Ideologie von Neonazis und Anhängern des Ku-Klux-Klans, die an eine Überlegenheit – und natürliche Vorherrschaft – der „weißen Rasse“ glauben und Menschen anderer Hautfarbe für minderwertig halten. Eine ähnliche Geisteshaltung scheint B’Tselem den israelischen Juden zu unterstellen.

Die Wendung „vom Jordan bis zum Mittelmeer“ wiederum kennt man von Sprechchören auf antisemitischen Demonstrationen: From the river to the sea, Palestine will be free, womit ausgedrückt werden soll, dass es für Israel keinen Platz gibt und es eines Tages verschwinden werde. Auch daran knüpft B’Tselem hier sprachlich an.

Im Text selbst wird Israel dafür angegriffen, sich als jüdischer Staat zu verstehen. Glaubt man B’Tselem, dann begann die „Apartheid“ mit Israels Gründung und manifestiert sich im 1950 gesetzlich verankerten Rückkehrrecht, das allen Juden der Welt die Möglichkeit bietet, israelische Bürger mit allen Rechten und Pflichten zu werden. B’Tselem schreibt:

„Jeder Jude auf der Welt und seine Kinder, Enkelkinder und Ehepartner haben das Recht, jederzeit nach Israel auszuwandern und die israelische Staatsbürgerschaft mit allen damit verbundenen Rechten zu erhalten.

Sie erhalten diesen Status auch dann, wenn sie sich dafür entscheiden, in einer Siedlung im Westjordanland zu leben, die nicht offiziell dem Hoheitsgebiet Israels angegliedert ist. Im Gegensatz dazu haben Nichtjuden kein Recht auf Rechtsstatus in von Israel kontrollierten Gebieten.“

Was nicht gesagt wird, ist, dass sie dieses Rückkehrrecht die Konsequenz aus dem Judenhass ist und sich dem israelischen Selbstverständnis verdankt, ein sicherer Hafen und Heimatort für von Antisemitismus und Verfolgung bedrohte und betroffene Juden weltweit zu sein.

Das israelische Rückkehrrecht steht zudem im Einklang mit dem Völkerrecht. Der Völkerbund gab Großbritannien im Juli 1922 das Palästina-Mandat mit der Zielsetzung, dort die Heimstätte für alle Juden der Welt zu schaffen. Der Holocaust zeigte dann, wie dringlich und moralisch geboten es ist, dass die Juden solch einen Zufluchtsort haben. Leider hat diese Dringlichkeit und Notwendigkeit bis heute nicht abgenommen, wie der Antisemitismus und die Morde an Juden in Frankreich und anderen Ländern zeigen.

B’Tselem aber hätte lieber eine Welt ohne Israel. „Nichtjuden“, heißt es an anderer Stelle des Textes, hätten „kein Recht auf legalen Status in israelisch kontrollierten Gebieten“.

„Einen Status zu erteilen, liegt fast im alleinigen Ermessen der Beamten – des Innenministeriums (innerhalb des souveränen Israels) oder des Militärkommandanten (in den besetzten Gebieten).“

Das ist falsch; Araber und andere Nichtjuden, die in Israel geboren werden, erhalten die israelische Staatsbürgerschaft bei der Geburt. Das ist ein Unterschied zu der tatsächlichen Apartheid in Ländern wie dem Libanon und Syrien, wo die dort lebenden Palästinenser staatenlos und somit weitgehend rechtlos sind. In Israel sind sie Bürger mit allen Rechten (nicht aber mit allen Pflichten: Sie müssen keinen Wehrdienst leisten).

Dürfen Juden in Jericho leben?

Andere von B’Tselem angeführte Elemente einer angeblichen „Apartheid“: Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebiete inklusive des Gazastreifens hätten nicht dieselben Rechte wie Israelis. Das liegt offensichtlich daran, dass sie keine Israelis sind. Israelis haben auf der anderen Seite ja auch nicht dieselben Rechte wie die Bewohner des Gazastreifens – sie dürfen diesen nicht einmal betreten, höchstens als Entführungsopfer.

„Palästinenser, die in anderen Ländern leben“, klagt B’Tselem, „können nicht in das Gebiet zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan einwandern, selbst wenn sie, ihre Eltern oder ihre Großeltern dort gelebt hatten.“ Nur durch Heirat könnten sie diese Erlaubnis erlangen.

Bemerkenswert: den umgekehrten Fall erwähnt B’Tselem nicht einmal. Juden dürfen nicht nach Nablus oder Jericho ziehen, selbst wenn sie, ihre Eltern oder ihre Großeltern dort früher gelebt haben. Für B’Tselem ist das kein beklagenswerter Missstand.

Auf der anderen Seite soll es wiederum ein Zeichen von „Apartheid“ sein, dass Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebiete, die ins Ausland reisen wollen, nicht den israelischen Flughafen Ben-Gurion nutzen könnten – jenen Flughafen, der 1972 das Ziel eines von der palästinensischen Terrororganisation PFLP in Auftrag gegebenen Massakers war: 26 Menschen wurden ermordet, 80 verletzt (dem überlebenden Mörder Kozo Okamoto sandte die Fatah noch 2016 „tausend Grüße“ und nannte ihn den „Helden der Lod-Airport-Operation).

B’Tselem erwähnt nicht, dass der Flughafen auf der anderen Seite für Israelis die einzige Möglichkeit des Reisens ist, da ihnen sämtliche Landwege ins Ausland versperrt sind. Vielleicht würde Israel der Bevölkerung der Palästinensischen Autonomiegebiete die Durchreise durch sein Territorium inklusive der Benutzung des Flughafens erlauben, wenn diese einmal für einige Jahre darauf verzichten würde, Juden zu ermorden. Aber auch das ist wieder nichts, was B’Tselem interessiert.

Der rote Faden bei B’Tselem ist immer: Palästinenser haben nur Rechte, aber keine Pflichten; bei den Israelis ist es umgekehrt.

Araber in Jerusalem: keine politischen Rechte?

Die staatsbürgerlichen Rechte eines israelischen Bürgers sollen Palästinenser nach dem Willen von B’Tselem selbst dann haben, wenn sie es ausdrücklich ablehnen, die israelische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Das betrifft etwa die Araber in Ostjerusalem.

1967 bot Israel ihnen die israelische Staatsbürgerschaft an, die meisten lehnten ab. Dass für Araber in Jerusalem die Möglichkeit besteht, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben, es aber in vielen arabischen Familien großen sozialen Druck gibt, dies nicht zu tun, erwähnt der Bericht nicht.

Trotzdem werden jedes Jahr arabische Bewohner Jerusalems Israelis. Im Jahr 2019 waren es 1.200. Allerdings können von der Antragstellung bis zur Erteilung der Staatsbürgerschaft Jahre vergehen, und wer sich keinen Rechtsanwalt leisten kann, um das Verfahren zu beschleunigen, ist im Nachteil. An diesem Missstand könnte eine wirkliche Menschenrechtsorganisation legitime Kritik üben und fordern, dass die Prozesse beschleunigt werden. Es ist interessant, dass B’Tselem dazu schweigt. Warum?

Würde die Organisation das kritisieren, dann müsste sie ja erst einmal erwähnen, dass die Araber Jerusalems überhaupt die Möglichkeit haben, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Das will B’Tselem aber seine Leser gar nicht erst wissen lassen, weil man ja die Araber als rechtlose Kaste mit einem unveränderlichen Schicksal darstellen will. Ein Bericht über Menschen, die sich lediglich mit einer langsamen Bürokratie herumärgern müssen, würde sich weniger gut für die angestrebte Hetze eignen.

B’Tslem klagt, die Araber in Jerusalem dürften nur bei den Kommunalwahlen, nicht aber bei den israelischen Parlamentswahlen mitstimmen und kandidieren. Das ist in dieser Verallgemeinerung schlicht falsch: Wenn sie Israelis sind, dürfen sie selbstverständlich an den Wahlen teilnehmen. Wenn sie keine Israelis sind, logischerweise nicht, so wie auch ein EU-Bürger, der in Deutschland lebt, aber nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, an den Kommunalwahlen teilnehmen kann, nicht aber an den Bundestagswahlen.

Widersprüchliche Positionen

Die Argumentation von B’Tselem ist widersprüchlich. Einerseits beklagt die Organisation, dass Israel Ostjerusalem annektiert habe; andererseits klagt sie, dass die Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebiete und des Gazastreifens nicht die israelische Staatsbürgerschaft hätten. Würde Israel ihnen diese erteilen, was wäre das dann anderes als eben – Annexion?

Im Hinblick auf den Gazastreifen ist die Position von B’Tselem besonders absurd. Dessen Bewohnern würden „politische Rechte verweigert“, heißt es in dem Bericht. Von wem? Sollte Israel die Gazaner zu Israelis machen, die in die israelische Kranken- und Rentenversicherung einzuzahlen und in der Armee zu dienen haben? Sollte die Hamas in die Knesset gewählt werden können?

Die Darstellung der Machtstrukturen im Gazastreifen durch B’Tselem ist völlig verzerrt. Über die Hamas erfährt der Leser lediglich, dass diese 2007 Gaza „übernommen“ habe. Man muss sich das offenbar wie eine Firmenübernahme an der Börse vorstellen. Die Fatah-Leute, die vom Dach geworfen wurden oder denen mit Kalaschnikows die Beine zerschossen wurden, kommen bei B’Tselem nicht vor.

Nur Israel verantwortlich

Verantwortlich ist die Hamas, trotz dieser „Übernahme“ offenbar für nichts. Israel übe „von außen völlige Kontrolle“ aus, behauptet B’Tselem apodiktisch. Wenn das so wäre, wie kann es dann kommen, dass Israel dort eine Organisation schalten und walten lässt, die auf seine Zerstörung aus ist, immer wieder Raketen auf Israel schießt und die beiden gekidnappten Israelis Avera Avraham Mengistu und Hisham al-Sayed seit Jahren gefangen hält? Offenbar hat Israel doch nicht die Kontrolle über den Gazastreifen, die B’Tselem unterstellt.

Zudem behauptet B’Tselem, dass Israel kontrolliere, wer aus dem Gazastreifen ein- und ausreise. In Wahrheit kontrolliert Israel lediglich, wer aus dem Gazastreifen nach Israel einreist. Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten, der diese Woche wieder geöffnet wurde, wäre sicherlich niemals geschlossen worden, wenn die Hamas nicht immer wieder ägyptische Soldaten ermordet und andere feindselige Akte gegen den Nachbarn verübt hätte.

Aber B’Tselem macht niemanden für irgendetwas verantwortlich – außer Israel. Nicht nur, dass B’Tselem die Hamas nicht als Terrororganisation bezeichnen will; in all den Texten der Organisation, wo von der Zeit vor 1967 die Rede ist, heißt es stets, die West Bank habe damals unter „jordanischer Herrschaft“ (Jordanian rule) gestanden.

Der Begriff „Besatzung“ fällt nicht; er soll wohl nicht abgenutzt werden, indem man ihn für etwa anderes verwendet als eben für das Geißeln Israels.

An der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Palästinenser auch heute noch mit der Bastonade (Auspeitschen der Füße) foltert, übt B’Tselem ebenfalls nie Kritik. Dort, wo es sich nicht vermeiden lässt, zu erwähnen, dass es in den Palästinensischen Autonomiegebieten keine Wahlen gibt, ist das für B’Tselem kein Grund zur Aufregung. So heiß es in dem vorliegenden Dokument:

„Theoretisch sind die meisten Palästinenser bei den PA-Wahlen wahlberechtigt. Obwohl die Befugnisse der PA begrenzt sind, würde das israelische Regime das Leben der Palästinenser auch dann bestimmen, wenn regelmäßig Wahlen abgehalten würden (die letzten waren im Jahr 2006), da es wichtige Aspekte der Regierungsführung in den besetzten Gebieten beibehält.“

Die Diktatur in den Palästinensischen Autonomiegebieten, ist B’Tselem also buchstäblich nur einen Nebensatz wert. Wozu sollen Abbas und die Hamas Wahlen abhalten, wenn doch Israel alles bestimmt?

B’Tselem liefert hier unter Verweis auf das angebliche israelische Joch Argumente gegen irgendeine demokratische Beteiligung der Palästinenser. Das ist die gleiche Strategie, die auch die arabischen Despoten seit den 1960er Jahren benutzt haben: ‚Jetzt ist nicht die Zeit, über Demokratie zu reden, wir sind im Krieg mit Israel!‘

Koordinierte Kampagne

Dass BtS und B’Tselem zur gleichen Zeit Dokumente veröffentlichen, in denen die „Apartheids“-Lüge gepuscht wird, erweckt den Eindruck einer abgestimmten Kampagne. Koordiniert vorzugehen, um größere PR-Wirkung zu erzielen, ist in der Anti-Israel-Szene gang und gäbe.

Man denke etwa an die im November 2018 losgetretene Kampagne gegen die Ferienwohnungsplattform Airbnb, mit der diese dazu gezwungen werden sollte, Domizile in Judäa und Samarien („Westjordanland“) zu boykottieren, sofern der Verdacht besteht, dass die Vermieter Juden sein könnten. Die Kampagne war eine konzertierte Aktion von „BDS“-Gruppen wie Al-Haq und Code Pink im Verein mit Amnesty International (AI) und Human Rights Watch (HRW).

Es ist bekannt, dass eine Koordination auch mit den Geldgebern in Deutschland stattfindet. So traf sich Markus Grübel, ein Vertreter der deutschen Bundesregierung, im September 2019 mit dem Chef von B‘Tselem, Hagai El-Ad, und Shawan Jabarin, dem Direktor von Al-Haq, einer Organisation, die der Terrororganisation PFLP nahe steht.

Jabarin gilt als ehemaliger PFLP-Kommandant und war noch kurz vor dem Treffen mit Grübel auf einer offiziellen PFLP-Veranstaltung gefilmt worden. „Themen unseres Gesprächs waren die Menschenrechtslage und die Situation der Zivilgesellschaft in Israel und den Palästinensischen Gebieten“, hieß es auf Grübels Facebook-Seite lapidar.

Erinnerung an 1975

Was den intellektuellem Gehalt der B’Tselem-Positionen betrifft, so bewegt sie sich auf dem Niveau der berüchtigten „Zionismus-ist-Rassismus“-Resolution, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. November 1975 verabschiedete.

„Die Generalversammlung … stellt fest, dass Zionismus eine Form des Rassismus und der Rassendiskriminierung ist“, lautete damals der Kernsatz. Um keinen Zweifel daran zu lassen, wie mit dem jüdischen Staat zu verfahren sei, wurde dieser auch seinerzeit schon mit Regimes gleichgesetzt, die international isoliert und diskreditiert waren:

„Das rassistische Regime im besetzten Palästina und das rassistische Regime in Zimbabwe und Südafrika haben einen gemeinsamen imperialistischen Ursprung, bilden ein Ganzes, haben dieselbe rassistische Struktur und sind organisch in ihrer Politik verbunden, die darauf zielt, die Würde und Unversehrtheit des menschlichen Wesen zu unterdrücken.“

Zwei Monate zuvor hatte die „Bewegung der Blockfreien“ – ein Euphemismus für Diktaturen, die zur erweiterten Sphäre des Sowjetblocks gehörten – eine Erklärung verabschiedet, die den Zionismus als „rassistische und imperialistische Ideologie“ geißelte, die eine „Gefahr für den Weltfrieden“ darstelle.

Im Juli 1975 hatte eine andere UN-Veranstaltung, nämlich die „Weltkonferenz des internationalen Jahres der Frau“, den Zionismus als Feind der Frau identifiziert: Dass Frauen die „schmerzhafte Erfahrung“ „ungleicher Behandlung“ erlebten, mache sie zu „natürlichen Verbündeten im Kampf gegen jede Form der Unterdrückung, wie sie im Kolonialismus, Neokolonialismus, Zionismus, in der Rassendiskriminierung und Apartheid praktiziert wird“.

Leonard Garment, der zur US-Delegation bei den Vereinten Nationen gehörte, sagte später: Nicht die arabischen Staaten seien die Urheber der Resolution gewesen, sondern die Sowjetunion, die „aktiv die Vorstellung verbreitete, dass der Zionismus eine Verschwörung der USA sei, dass alle Juden Zionisten seien und alle sowjetischen Juden daher als proamerikanische fünfte Kolonne betrachtet werden könnten“.

Die Verschmelzung von Angriffszielen – Juden, Zionisten, Israel, Amerika – die in wechselnden Kombinationen auftauchten, war absurd. Es ging, so Garment, nicht um spezifische Missstände, sondern darum, „eine allgemeine Paranoia zu verbreiten – eine, die auf dem uralten Hass auf Juden gründet und der niemals endenden Bestrebung, sich diesen Hass dienstbar zu machen, sei es für rationale oder völlig wahnsinnige Ziele“.

In Anlehnung an Hitlers Diktum, wonach große Lügen leichter geglaubt werden als kleine, nannte der amerikanische UN-Botschafter Daniel Patrick Moynihan die Resolution „die große rote Lüge“.

Die Lüge von Durban

1991 nahm die UN-Generalversammlung die Resolution zurück – ein einzigartiger Vorgang in der Geschichte der Vereinten Nationen. Zehn Jahre später aber wurde die tote Idee zum Zombie: Auf der weithin als „antisemitisches Hassfest“ verurteilten UN-Konferenz in Durban wurde dieselbe Lüge erneut erzählt.

In der Anschlussresolution des dortigen NGO-Forums – wo auch Hitlers „Mein Kampf“ und die „Protokolle der Weise von Zion“ verteilt wurden – war von „Israels Marke der Apartheid und anderen rassistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ die Rede. Dies geschah zu einer Zeit, als die Hamas, die Fatah und andere Terrorgruppen wöchentlich Massaker an Israelis verübten.

Das Massaker in der Tel Aviver Diskothek „Delphinarium“ war nur drei Monate zuvor. Eine Bombe der Hamas tötete 21 Menschen, 120 wurden verletzt. Viele der Opfer waren erst 14, 15 oder 16 Jahre alt. Die Durban-Konferenz zeigte, dass Juden in der Stunde der größten Verfolgung und Bedrohung ihres Lebens nicht auf Empathie rechnen können, sondern dann erst recht dämonisiert werden.

Welche Zwecke verfolgt B’Tselem?

Die Sprache von B’Tselem sei „im Wesentlichen antizionistisch“, schreibt die in Jerusalem ansässige Organisation NGO Monitor, die sich für Transparenz im israelischen NGO-Sektor einsetzt, in einer Analyse des B’Tselem-Papiers.

Dies spiegele den geänderten Kurs wider: Weg von „Dokumentation mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland“ hin zu einer Haltung, die die Legitimität der Existenz Israels in Frage stelle. Formulierungen wie „Apartheid“ und „jüdische Vorherrschaft“ wiederholten die Lüge, wonach jüdische Selbstbestimmung von Natur aus rassistisch sei und zeigten, dass B’Tselem sich die Abschaffung Israels zum Ziel gesetzt habe.

NGO Monitor vermutet, dass die „Apartheid“-Rhetorik von B’Tselem mehrere kurzfristige Ziele verfolgt:

  • den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) bei der Einleitung einer offiziellen Ermittlung Israel zu unterstützen
  • BDS-Boykotte gegen Israel zu fördern
  • die Politik der neuen Biden-Regierung und des von den Demokraten kontrollierten Kongresses in den USA zu beeinflussen.

„Die Ankündigung von B’Tselem wurde in den Medien weithin als dramatisch und unerwartet dargestellt“, schreibt NGO Monitor. Tatsächlich aber verfolge B’Tselem seit Hagai Elads Übernahme des Vorsitzes im Jahr 2014 „eine zunehmend radikalisierte Agenda“.

An die Stelle von Engagement für Menschenrechte sei „Lobbyarbeit in Europa und den USA“ getreten. „Es werden Partnerschaften mit repressiven Regimes geschlossen, um Israel bei den Vereinten Nationen zu dämonisieren, begleitet von kaum verhüllten Aufforderungen an internationale Akteure, Boykotte gegen Israel zu verhängen.“

Letztlich sei diese Kampagne „ein Angriff auf die Legitimität eines jüdischen Staates – ohne Kontext, Fakten und mit widersprüchlicher Anwendung der Begriffe des internationalem Rechts“, so die Autoren von NGO Monitor.

Tuvia Tenenbom: „B’Tselem nur einer der Virus-Mutanten“

Der Schriftsteller Tuvia Tenenbom hat sich, wie eingangs erwähnt, 2014 mit Protagonisten von B’Tselem getroffen. Mena-Watch bat ihn darum um einen Kommentar. B’teslem sei „ein trauriges Phänomen“, sagt er.

„Eine Gruppe von Juden, die keine Luft atmen, ohne sie mit Selbsthass zu verbinden. Sie und ihresgleichen sind der Onkel Tom der Juden. Sie können keinen Tag vergehen lassen, ohne eine neue ‚Erkenntnis’ darüber zu haben, wie schlecht die Juden sind. Das Schlimmste, was sie jemals gehört haben, hören und hören werden, ist, dass die Juden so gut oder so schlecht sind wie jede andere Nation. Das können sie nicht akzeptieren.“

Dann kommt Tenenbom auf den Chefermittler von B’Tselem zu sprechen, der ihm 2014 sagte, dass der Holocaust „nie passiert“ sei, dass alles eine „Lüge“ sei.

„Dies ist die Art von Forschern, die sie einstellen. Wenn du Juden hasst, werden sie dich lieben, wenn du denkst, dass die Juden die schlimmsten Menschen der Welt sind, werden sie dich heiraten.

Ihre Geschichte ist schrecklich, psychotisch, aber unter der Sonne ist nichts neu. Einige der größten Judenhasser in der gesamten jüdischen Geschichte waren selbst Juden. Dies ist ein Ergebnis des ständigen zweitausendjährigen Antisemitismus in der europäischen Welt: Einige Juden müssen sich mental ihren schlimmsten Feinden anschließen.“

„Jude zu sein“, so Tenenbom, bedeute, „zu wissen, dass einige derer, die einen am meisten hassen, Juden sind“.

„Das ist unser Schicksal als Juden, und wir müssen lernen, damit zu leben, die Dinge beim Namen zu nennen und uns nicht übermäßig von ihnen ‚aufregen’ zu lassen. Egal, was die Juden tun, es wird immer ein ‚B’tselem’ geben, das erklärt, wie schlecht wir seien, und es wird immer Europäer geben, die ein solches ‚B’tselem’ finanziell unterstützen.“

Und was ist mit Breaking the Silence (BtS)?

„Breaking the Silence und B’tselem sind Zwillinge. Beide teilen die gleichen Motive, Gefühle, Denkweisen etc. B’tselem war nie ein Einzelkind in der Familie des Selbsthasses, und BtS ist nicht das einzige Geschwisterkind.“

Durch ihre Regierung gehörten die deutschen Steuerzahler „zu den größten Unterstützern dieser Selbsthasser“, so Tenenbom.

„Das ist eine weitere bizarre Tatsache im Leben, und wir müssen lernen, auch damit zu leben. Der Judenhass ist ein europäisch/christliches Virus, für das noch kein Impfstoff gefunden wurde, um uns davon zu heilen, und B’tselem ist nur einer der verschiedenen Virus-Mutanten. ‚Stuff happens’, wie man sagt.“

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