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Brief einer geflohenen Syrerin an ihre Mutter in der Heimat

jarkami„Sag mir, hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich nach meiner Religion zu fragen? Hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich nach meiner politischen Anschauung zu fragen? Sie hat ja sowieso so zu sein wie ihre, auch wenn wir uns überhaupt nicht kennen. Warum machen sie das? Glauben sie, dass der bloße Zufall, aufgrund dessen wir in der Vergangenheit im selben Land lebten, ihnen das Recht dazu gibt, auch wenn wir in Wahrheit sogar schon in unserer Heimat in zwei Welten zu Hause waren? Warum muss ich hier so sein wie sie, wenn ich doch dort schon gänzlich anders war als sie? Ist das eine Bedingung dafür, in der Fremde zu leben?

Mutter, hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich als Idiotin zu bezeichnen, nur weil ich nicht so mit dem Telefon spiele, wie er es für mich als angebracht empfindet? Hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich zu beschimpfen, nur weil ich im Ramadan nicht faste? Hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich unter dem Vorwand, sich verlaufen zu haben, anzusprechen, nur um dann mit mir darüber zu diskutieren, warum ich kein Kopftuch trage? Hat irgendjemand von ihnen das Recht, mich für meine Kleidung zu kritisieren oder dafür, dass ich spät nach Hause komme? Nicht mal du hast von mir verlangt, früh nach Hause zu kommen!“

(Rama Jarmakani: „Auch in Berlin selbstbestimmt Die anderen Syrer sollen mich in Ruhe lassen!“)

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