Über dreißig Staaten haben sich mittlerweile die Antisemitismusdefinition der »International Holocaust Remembrance Alliance« offiziell zu eigen gemacht.
Das Balkanland Bosnien und Herzegowina wird die Arbeitsdefinition der »International Holocaust Remembrance Alliance« (IHRA) für Antisemitismus übernehmen. Die Ankündigung vom 22. Juli wurde von Milorad Dodik, dem serbischen Vertreter im dreiköpfigen Präsidentschaftskabinett von Bosnien und Herzegowina, auf Twitter gemacht.
Während einer Reise nach Israel im Juni sagte er: »Es ist kein Geheimnis, dass ich eine große Wertschätzung für den Staat Israel empfinde, und ich liebe das jüdische Volk einfach – vor allem aufgrund des Gefühls der historischen Partnerschaft, die mein Volk mit den Juden während des Zweiten Weltkriegs durchlebt hat.«
Tonka Krešić Gagro, Kabinettschefin des Präsidenten, zeigte sich laut Jerusalem Post erfreut über den Schritt. »Für mich, als Bürgerin von Bosnien und Herzegowina mit einem jüdischen Erbe in meiner Familie, ist dies ein Schritt nach vorne für unser Volk«, sagte sie. »Es ist ein Weg, den Millionen von Menschen, die während des Holocausts ermordet wurden, und denjenigen, die überlebt haben, tiefen Respekt zu erweisen, ihr Vermächtnis zu bewahren und der Geschichte zu gedenken.«
Mehr als drei Dutzend Länder haben die Definition seit 2016 bereits übernommen, so die »Bewegung zur Bekämpfung von Antisemitismus« und das »Zentrum für das Studium des zeitgenössischen europäischen Judentums« an der Universität Tel Aviv.
Der Jüdische Weltkongress lobte den Schritt von Bosnien und Herzegowina und twitterte: »Der Kampf gegen den Hass erfordert das Ziehen einer klaren Linie im Sand. Danke an die Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina, dass sie dafür gesorgt hat, dass das Land sich in die Liste derer einreiht, die die IHRA-Definition von Antisemitismus übernommen haben.«
(Der Artikel wurde auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht. Übersetzung von Florian Markl.)