Die internationale jüdische Organisation forderte Heiko Maas in einem Brief dazu auf, nicht länger zur Vorwürfen gegen einen seiner Diplomaten zu schweigen, der für einen Wissenschaftler Partei genommen hatte, dem Antisemitismus vorgeworfen wird.
Benjamin Weinthal, Jerusalem Post
Die Affäre um einen antiisraelischen Wissenschaftler, in die auch das deutsche Außenministerium verwickelt ist, zog diese Woche weiter Kreise: die internationale jüdische Organisation B’nai B’rith kritiserte einen Diplomaten, der Achille Mbembe verteidigt hatte, der die BDS-Bewegung unterstützte, Antisemitismus verbreitet und den Holocaust verharmlost. Die Jerusalem Post erhielt jenen Brief exklusiv, der von B’nai B’rith an den deutschen Außenminister Heiko Maas geschickt wurde. (…)
„Im Namen der mehr als 100.000 Mitglieder und Unterstützer von B’nai B’rith International in über 40 Ländern schreiben wir, um unsere tiefe Bestürzung über die jüngsten Tweets von Andreas Görgen, dem Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation des Außenministeriums, zum Ausdruck zu bringen. Herr Görgen hat seinen offiziellen Twitter-Feed mehrfach dazu genutzt, Achille Mbembe zu verteidigen, einen Holocaust-Relativierer, der das Existenzrechts Israels angreift“, schrieb die Organisation. (…)
Die jüdische Organisation sagte, sie sei „alarmiert, dass ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums seinen offiziellen Twitter-Feed nutzt, um die bigotten Äußerungen eines Demagogen zu verteidigen, der bösartige Positionen vertritt, die in der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance als Beispiele für Antisemitismus enthalten sind – wie z.B. die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts des jüdischen Volkes. Wir erwarten, dass das Ministerium Mbembe nachdrücklich verurteilt, statt ihn zu verteidigen“.
B’nai B’rith fuhr fort: „Wir fordern Sie [Heiko Maas] auf, sowohl die Bigotterie von Herrn Mbembe als auch die Tweets von Herrn Görgen zur Verteidigung von Mbembe zu kritisieren. Wir hoffen, dass Ihr Ministerium in diesem Fall ein wichtiges Beispiel setzen wird, indem es Null-Toleranz gegenüber Antisemitismus zeigt”.
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