„In der Schweiz“, ist im Wochenend-Standard zum Thema „Burka-Verbot“ zu lesen, „hat das Parlament im September 2012 mit knapper Mehrheit gegen ein Verbot entschieden. Als Argument gegen ein Verbot wurde Unverhältnismäßigkeit angeführt, da es kaum verhüllte Frauen in der Schweiz gebe. Zudem könnte der Schritt dem Tourismus schaden.“
Was der Standard allerdings nicht dazusagte: Im Schweizerischen Tessin ist seit Anfang Juli ein Gesetz in Kraft, dass die Verhüllung des Gesichts im öffentlichen Raum verbietet. Die bisherigen Erfahrungen dieser Regelung, die eben auch die Verschleierung des Gesichts muslimischer Frauen untersagt, sind laut einer ersten Bilanz der Tessiner Polizei gut: In bisher sechs Fällen seien verschleierte Frauen angehalten worden und mittels eines arabischen Flugblattes informiert worden. Alle sechs Frauen hätten den Schleier abgelegt und sich entschuldigt. „Man habe lediglich ein Problem mit einer Vertreterin des Islamischen Zentralrates gehabt, die Anfang Juli provozieren wollte.“
Der kantonale Polizeidirektor ist zufrieden: „‚Die arabischen Touristen sind intelligenter als viele Gegner des Burkaverbots.‘ Sie würden sich mehrheitlich anpassen.“ Ein Hotelier zeigt sich „positiv überrascht“: „Die arabischen Gäste sind gut informiert und zeigen eine große Bereitschaft, die Regeln zu respektieren.“
Und auch die stets als Argument gegen das ‚Burka-Verbot‘ vorgebrachten Sorgen vor einem Einbruch bei den Touristenzahlen aus arabischen Ländern scheinen unbegründet zu sein: Die Nächtigungszahlen von Gästen aus arabischen Ländern im Tessin lägen 20 Prozent höher als im Vorjahr.