Die Wut palästinensischer Agitatoren richtet sich neuerdings gegen Touristen aus den Emiraten, denen Verrat vorgeworfen wird.
Khaled Abu Toameh, The Jerusalem Post
Ein Besuch der al-Aqsa-Moschee durch eine Gruppe von Golf-Arabern hat jüngst Empörung unter Bewohnern Ost-Jerusalems und bei der palästinensischen Regierungspartei Fatah ausgelöst. Sie beschuldigten die Besucher, eine Normalisierung mit Israel zu fördern und die heilige Stätte zu „entweihen“.
Die Palästinenser behaupteten zunächst, dass die Besucher aus dem Oman stammten. Später sagten sie jedoch, dass die Delegationsmitglieder, die in der Moschee beteten, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kamen. (…)
Augenzeugen berichteten, dass die emiratische Delegation das al-Aqsa-Gelände „unter dem Schutz der israelischen Polizei“ betreten habe. Die Delegation habe aus neun Männern und einer Frau bestanden, sagten sie und fügten hinzu, dass die Waqf-Behörde, die die Aufsicht über die heiligen islamischen Stätten auf dem Tempelberg ausübt, nicht im Voraus über den Besuch informiert worden sei.
Shadi Mtour, ein Fatah-Führer aus Ostjerusalem, beschuldigte die Besucher vom Golf, „die al-Aqsa-Moschee gestürmt“ zu haben, eine Formulierung, die von Palästinensern regelmäßig verwendet wird, um Besuche des Tempelberg durch Juden zu beschreiben. (…)
Mtour sagte, der Besuch „unterschied sich nicht von dem wiederholten Einfallen von Besatzungssoldaten und von Siedlern, die unter dem Schutz der Besatzungssoldaten das al-Aqsa-Gelände schänden und Angriffe auf Gläubige und Einwohner Jerusalems verüben“. Er fügte hinzu, dass „jede [arabische] Delegation, die durch die Tore der Besatzung nach Jerusalem kommt, nicht willkommen ist“. (…)
Eine Gruppe namens „Nationale und Islamische Streitkräfte im besetzten Jerusalem“ sagte, der Besuch sei die „Umsetzung des verräterischen Abkommens, das zwischen den VAE und der Besatzungsentität unterzeichnet wurde“.
(Aus dem Artikel „Palestinians accuse Gulf visitors of ‘desecrating’ Al-Aqsa Mosque“, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Florian Markl.)