„Mit scharfer Kritik haben Spitzenpolitiker auf erneute Aufrufe der israelfeindlichen BDS-Bewegung reagiert, das Berliner Pop-Kultur-Festival zu boykottieren. ‚Ich halte BDS für eine antisemitische Strömung, deren Aktivitäten ich scharf verurteile‘, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen. ‚Mit ihren Boykott-Forderungen gegenüber Israel agiert sie mit Argumentationsmustern aus der Nazizeit, die schlichtweg unerträglich sind‘, so Klein weiter. Die Organisatoren des Festivals rief er dazu auf, sich nicht von den Aufrufen der BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) beeindrucken zu lassen. ‚Die Boykott-Aufrufe der betreffenden Künstler sind inakzeptabel.‘ (…)
Die Israelische Botschaft unterstützt das Festival mit einer Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung von 1200 Euro; insgesamt drei Gruppen aus Israel werden bei der diesjährigen Veranstaltung auftreten. Wie bereits im vergangenen Jahr haben BDS und PACBI (Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel) jüngst zum erneuten Boykott des Festivals aufgerufen. In E-Mails forderten sie die Festivalleitung auf, die Zusammenarbeit mit der Israelischen Botschaft einzustellen, die Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung zu streichen sowie das Logo der Botschaft von der Festival-Website zu löschen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich zahlreiche Künstler an der BDS-Aktion. Zunächst waren es hauptsächlich arabische Musiker wie der Rapper Abu Hajar oder der syrische DJ Hello Psychaleppo. In der Folge beteiligten sich auch viele Künstler aus Großbritannien. Die Boykott-Aktion sorgte in Politik und Medien wochenlang für kontroverse Diskussionen.“ (Philipp Peyman Engel: „Widerlich und inakzeptabel“)