Die Autoren behaupten darin, dass der Islamische Staat seine Streitkräfte während der multinationalen Militärkampagne, die schließlich sein selbsternanntes Kalifat eroberte, im Geheimen verlegt habe. Sie erklären weiter, dass es der Gruppe durch den ‚gezielten Rückzug und die Verlagerung von Kämpfern und ihren Familien‘ gelungen sei, einen großen Teil ihrer Streitkräfte zu bewahren, ‚die nun über den [Irak und Syrien] verteilt sind und über das Potential verfügen, einen Aufstand zu wagen.’ Letzteres wird durch das globale Finanznetzwerk von ISIS finanziert über das die Gruppe mit Waffen und anderem Kriegsmaterial ausgestattet wird, die sie in Tunnelsystemen und anderen verborgenen Einrichtungen verstecken konnten. Die Mitglieder des Islamischen Staates haben sich an einer umfassenden und weitgehend erfolgreichen Kampagne zur Ermordung von Dorf- und Stadtältesten im ganzen Irak beteiligt und in einigen der überwiegend sunnitischen Gebiete des Irak sogar ein auf der Scharia basierendes Steuersystem wieder eingeführt. Dem Bericht zufolge ist die Gruppe auch in Syrien weiterhin stark vertreten und kämpft dort gegen das syrische Regime, die von den USA unterstützten kurdischen Streitkräfte und andere sunnitische militante Gruppen, darunter Al-Qaida.
Durch seinen breitangelegten Aufstand ist es dem Islamischen Staat gelungen, die Bemühungen der irakischen und syrischen Regierung zu untergraben, die versuchten, in den Gebieten, die zuvor von der militanten Gruppe erobert worden waren, wieder ein gewisses Maß an Stabilität und Sicherheit einzuführen. Tatsächlich empfinden es Regierungstruppen nicht nur als ‚zunehmend schwierig, dauerhafte und gesetzliche Sicherheits- und politische Strukturen aufzubauen‘, sondern sie sollten sich auch Sorgen über die Möglichkeit machen, dass ISIS tatsächlich in beiden Ländern Territorien zurückerobern könnte, so warnt jedenfalls der Bericht. Die Autoren der Studie geben Washington einen Großteil der Schuld für das Wiederaufleben des IS und beschreiben den hastigen militärischen Rückzug der USA aus dem Irak und aus Syrien als ‚entscheidenden Fehler‘. In dem Abschnitt, der Empfehlungen beinhaltet, fordert der Bericht die Vereinigten Staaten dazu auf, eine langfristige Strategie zur Terrorismusbekämpfung gegen den IS zu entwickeln und umzusetzen, die kombinierte militärische und gemeinwesenbildende Maßnahmen beinhalten sollten. ‚Eine weitere begrenzte [militärische] Intervention wird nicht ausreichen, um die Bedrohung zu beseitigen‘, behaupten die Autoren des Berichts.“ (Joseph Fitsanakis: „ISIS could make bigger comeback than 2014 in Iraq and Syria, warns new report“)