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Benny Gantz in Sorge vor baldiger iranischer Atombombe

Israels Verteidigungsminister Gantz auf der Konferenz an der Reichman Universität in Herzliya
Israels Verteidigungsminister Gantz auf der Konferenz an der Reichman Universität in Herzliya (© Imago Images / Xinhua)

Bei einer Konferenz an der Reichman Universität in Herzliya warnte der israelische Verteidigungsminister davor, dass der Iran nur noch Wochen vor genügend spaltbarem Material für eine atomare Bombe entfernt sei.

Martina Paul

Bei einem Vortrag dieser Woche äußerte Verteidigungsminister Benny Gantz nicht zum ersten Mal seine große Besorgnis darüber, dass das iranische Mullah-Regime in Kürze über genügend spaltbares Material für eine Atombombe verfügen werde.

»Der Iran ist nur noch wenige Wochen davon entfernt, spaltbares Material anzuhäufen, das für eine erste Bombe ausreichen wird, und 60 kg angereichertes Material zu 60 Prozent enthält.«

Parallel dazu würde an der Produktion von tausend modernen Zentrifugen zur Anreicherung von Uran gearbeitet. »Der Iran sammelt weiterhin Wissen und Erfahrungen in der Entwicklung, Forschung, Produktion und dem Betrieb fortschrittlicher Zentrifugen«, stellte der Minister fest. Die Zentrifugen sollen an einem neu errichteten, unterirdischen Standort in der Kernanlage Natanz in der Provinz Isfahan untergebracht sein, wie Gantz die Zuhörer informierte.

»Im Moment bemüht sich der Iran, die Produktion und Installation von tausend fortschrittlichen IR6-Zentrifugen in seinen Nuklearanlagen abzuschließen.«

Schon im April bestätigte der Leiter der UN-Atomüberwachungsbehörde Rafael Mariano Grossi, dass der Iran in seiner Brennstoffanreicherungsanlage in Natanz eine neue Produktionsanlage für die Herstellung von Zentrifugenbestandteilen eingerichtet habe. Die Maschinen seien von Karaj in der Nähe von Teheran an den neuen Standort verlegt worden, der sich etwa drei Stockwerke unter der Erde befinde – möglicherweise, so Grossi, um sie vor Luftangriffen zu schützen, nachdem die ursprüngliche Anlage in Karaj im Juni Ziel eines Sabotageangriffs geworden war.

Währenddessen gibt es noch immer keine Fortschritte bei den Gesprächen zu einem neuen Atomabkommen. Das Stocken der Verhandlungen wird vom Iran intensiv dazu genutzt, um seine nukleare Produktion weiterzuentwickeln, wie Benny Gantz resümierte.

»Der Preis für die Bewältigung der iranischen Herausforderung auf globaler und regionaler Ebene ist höher als vor einem Jahr.«

Drohnen an Gaza

Der israelische Verteidigungsminister berichtete weiters über fortgesetzte iranische Drohnenlieferungen an die von ihm unterstützten Terrororganisationen. So sollten zwei iranische Drohnen, die im Februar über dem Irak abgeschossen wurden, eigentlich Terrorgruppen im Gazastreifen oder im Westjordanland erreichen. Auch Israel sei Ziel von iranischen Drohnenangriffen.

»Die Islamischen Revolutionsgarden starteten zwei Drohnen aus dem Iran in Richtung Israel. Aufgrund der Tatsache, dass an ihnen Fallschirme befestigt waren, schätzen wir, dass der Zweck des Starts darin bestand, sie mit Fallschirmen in den Gazastreifen oder nach Judäa und Samaria zu bringen, um dort von terroristischen Organisationen in Empfang genommen zu werden.«

Laut den israelischen Verteidigungskräften (IDF) wurden in den letzten Jahren mindestens vier weitere iranische Drohnen abgefangen, die auf Israel oder das Westjordanland und den Gazastreifen zusteuerten. Der Verteidigungsminister warnte vor weiteren iranischen Versuchen, »präzise Munition« an seine Stellvertreter, auch über Syrien, zu transferieren.

»Die Menge dieser strategischen Waffen in den Händen iranischer Verbündeter hat im vergangenen Jahr erheblich zugenommen. Im Irak gibt es Hunderte davon und viele Dutzend sind in diesem Jahr hinzugekommen. Auch die Houthis verfügen über eine Vielzahl dieser Waffen.«

Doch, so Benny Ganz abschließend, »wird Israel diese Bemühungen weiterhin torpedieren und die Bedrohung seiner Bürger und der Region verhindern«.

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