Nach der Katastrophe von Beirut konnten Distanzregeln und Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden – das macht sich jetzt bemerkbar.
Al-Monitor
Nach der massiven Explosion in Beirut vor zwei Wochen verzeichnet der Libanon Tag für Tag neue Rekordzahlen an neuen COVID-19-Fällen. Bei einer Bevölkerung von mehr als 6 Millionen Menschen verzeichnete der Libanon am Samstag laut Angaben des Gesundheitsministeriums 439 neue Fälle von Corona-Infektionen. Schon der Donnerstag und Freitag zuvor haben bisherige Tageshöchstwerte gebrochen.
Seit der Explosion im Hafen von Beirut am 4. August haben die Fälle dramatisch zugenommen. (…) Die Krankenhäuser waren mit Verwundeten überfüllt und die Menschen protestierten auf den Straßen gegen die offensichtlich grobe Fahrlässigkeit der Regierung bei der Lagerung des Sprengstoffs so nahe am Stadtzentrum. Die Menschen begannen auch selbst, das massive Chaos zu beseitigen, das die Explosion hinterlassen hat, bei der Hunderttausende obdachlos geworden sind.
Die libanesische Wirtschaft litt zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits unter einem Währungsabsturz, chronischen Stromausfällen, Korruption und vom Coronavirus bedingten Lockdowns.
Die dramatische Lage erschwerte das Einhalten von Distanzregeln und Hygienemaßnahmen, was den dramatischen Anstieg der COVID-19-Fälle erklären könnte.
(Aus dem Bericht „Surge in coronavirus cases continues in Lebanon following explosion“, der auf Al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Florian Markl.)