Unmittelbar vor einer Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ließen zwei israelische Kampfjets in Beirut die Fenster klirren.
Die ORF-Nachrichten berichteten am Mittwochmorgen über die jüngste Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Zugeschaltet war dazu aus Beirut Karim El-Gawhary, der ausführte, dass Nasrallah zufolge das »ängstliche Warten Israels und der USA« auf Angriffe der Hisbollah und des iranischen Regimes Teil der »Bestrafung« sei, die unweigerlich erfolgen werde, nachdem Israel einen Top-Hisbollah-Mann in Beirut einen den Hamas-Chef Ismail Haniyeh in Teheran eliminiert habe. Nasrallah, so El-Gawhary, halte »die Drohkulisse aufrecht«, so funktioniere eben die »psychologische Kriegsführung«.
In Sachen psychologischer Kriegsführung ist freilich auch Israel nicht ganz unbedarft, und daran erinnerte es den Hisbollah-Führer, als dieser sich wohl gerade auf seine Rede vorbereitet: Zwei israelische Kampfjets überflogen am Dienstagnachmittag die libanesische Hauptstadt und durchbrachen dabei die Schallmauer, sodass der entstehende Knall weithin zu hören war. Wie El-Gawhary auf X schrieb, zitterten bei ihm in Beirut die Fensterscheiben.
Die israelischen Streitkräfte bestätigten, dass die Aktion als gezielte Warnung an die Hisbollah gedacht war und ihr verdeutlichen sollte: »Wir können jederzeit und überall fliegen und täglich Überschallknalls erzeugen oder andere Operationen durchführen«. Die Nachricht dürfte angekommen sein, denn in seiner Rede erwähnte Nasrallah die beiden Knalls ausdrücklich, mit denen Israel die Leute erschrecken wolle.
Ein Vertreter der israelischen Streitkräfte erläuterte der Jerusalem Post, was derartige Aktionen bei der Hisbollah bezwecken sollen: »Sie sollen wissen, dass sie exponiert sind. Es ist nicht angenehm für sie, wenn man über ihre Köpfe, über die Hauptstadt oder das Land fliegt. Es vermittelt den Eindruck, dass man verwundbar und wehrlos ist – und das ist die Botschaft, die wir ihnen vermitteln wollten«.